RODENBERG (Ka). Welches Kind im Kindergartenalter widerspricht Erwachsenen und setzt sich, wenn es um die eigene Person geht, durch? Die wenigsten Kinder sind so gut gerüstet, ein klares „Nein” zu formulieren. Seit dem Jahr 2007 stärkt der Kindergarten in der Grover Straße unter der Leitung von Christine Meier die ältesten Kinder in den Gruppen und bietet ihnen ein Projekt zur Gewaltprävention unter dem Motto „Ich bin stark” an. 26 schulpflichtige Kinder nahmen an dem 3-tägigen Seminar teil und lernten sich dabei auch neu kennen. Die Trainerin Cordula Volkening vom Institut für Gewaltprävention machte die Kinder stark und tauchte mit ihnen altersgemäß in die Materie „Selbstbehauptung” ein.
Durch gezielte Übungen und Rollenspiele wurden die Jungen und Mädchen für Erscheinungsformen von Gewalt, Nötigungen und Übergriffe sensibilisiert. Sie erfuhren, dass sie nicht nur nett sein müssen und bei einem komischen Bauchgefühl das Recht haben „Nein” zu sagen. Sie dürfen bestimmen, wer sie anfassen darf, so Volkening. Die Körpersprache und die Stimme wurden ebenfalls trainiert, um die Opferrolle zu verlassen, ohne in die Täterrolle zu fallen. Mit Spiel und Spaß wurden die ernsthaften Themen angegangen, so dass die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, sich selber auszuprobieren. Das Projekt stieß auch bei den Eltern auf großen Zuspruch, denn ihnen liegt das Wohl ihrer Kinder am Herzen. „Wie schütze ich mein Kind vor Gewalt, besonders der Schutz vor sexueller Gewalt?”, diese sorgenvolle Frage beschäftigt alle Erziehungsberechtigten. An einem Informationsabend wurden die Eltern mit der Thematik über die nonverbalen und verbalen Selbstbehauptungstechniken vertraut gemacht, die nun ihre Kinder sicherer in den Alltag starten lassen. Der Kindergarten in der Grover Straße hat mit dem Projekt gute Erfahrungen gemacht und bietet den Kurs dank Förderverein auch im nächsten Jahr wieder an. Starker Nachwuchs ist auch ab dem 1. August gefragt. Es sind noch einige wenige Kindergartenplätze für Kinder ab 3 Jahren frei. Foto: Ka