Schon vor Sitzungsbeginn hatte der als Zuhörer anwesende Bürgermeister Heinrich Oppenhausen auf die neue Situation hingewiesen und dafür geworben, das bereits begonnene Planverfahren aufzuheben und ein neues anzuschieben. „Hier soll etwas Schönes entstehen”, begrüßte er den Vorschlag des benachbarten Eigentümers, Firmenbesitzers und CDU-Ratsherrn Cord-Heiner Becker. Dieser hatte „das Bisherige als nicht optimal” eingeschätzt und bot an, eine eigene Fläche ebenfalls mit in das Planverfahren aufzunehmen. Ein „Mischgebiet” könne es sein, um den Bestand des eigenen Betriebs zu sichern, zugleich aber Freiberuflern wie Steuerberater die Ansiedlung zu ermöglichen. Becker sprach sich dafür aus, „Gemeinde und Eigentümer als Partner” anzusehen. Will heißen: Zunächst sollen nur die gemeindlichen Grundstücke einschließlich eines schmalen eigenen Streifens für vier Häuser zur Verfügung stehen. Drei weitere Parzellen bleiben in Beckers Besitz, der dafür jedoch bereits jetzt die Erschließungskosten übernehmen will.
Der Vorschlag stieß im Ausschuss grundsätzlich auf breite Zustimmung. Beckers Idee jedoch, die Grundflächenzahl und damit eine höhere Überbaubarkeit mit 0,4 festzulegen, wurde ebenso verworfen wie dessen Vorschlag, eine ökologische Bauweise festzuschreiben. „0,3 ist genug”, befand Dietmar Weh (SPD), während Oppenhausen auch den Blick auf entsprechend mehr notwendige Grünausgleichsflächen lenkte: „Die haben wir nicht.” Baubereichsleiter Jörg Döpke rechnete dem Ausschuss vor: Bei einer Grundflächenzahl von 0,3 könnten auf einem gut 700 Quadratmeter großen Grundstück 305 Quadratmeter mit einem Haus und Nebengebäuden überbaut werden. Bei 0,4 wäre es ein Drittel mehr.
Becker lenkte ein und stimmte, nachdem sein mögliches Mitwirkungsverbot als Betroffener durch die Verwaltung verneint wurde, dem neuen Aufstellungsbeschluss „Pohler Straße” zu. Für den Planentwurf wurden ferner Eckpunkte festgelegt: ein Vollgeschoss, offene Bauweise, jedoch mit Satteldächern und Wintergärten in Südausrichtung zur möglichen Nutzung der Sonnenenergie. Becker hätte wohl gern noch weitergehende Reglementierungen gesehen: „Die Häuser müssten autark sein und sich selbst mit Energie versorgen; dann wären wir als Gemeinde sehr modern.” Doch soweit wollte der Ausschuss nicht gehen. Vorsitzender Willi Ballwanz (SPD): „Das sollten wir den Bauherren überlassen.” Foto: al