Die Anmeldezahlen würden belegen, dass das Gymnasium die beliebteste Schulform sei. Kein Verständnis habe er deshalb für Einstellungen in der Opposition, die auf die Abschaffung des Gymnasiums gerichtet seien. Ebenso sei die Schließung kleiner Grundschulen im ländlichen Raum abzulehnen, so Schmidt.
Anschließen gab Althusmann einen Überblick über die niedersächsische Bildungspolitik. Mit der Zusammenfassung von Real- und Hauptschulen zu Oberschulen befinde sich Niedersachsen auf dem richtigen Weg.
Mittelfristig bewege sich das Land auf ein zweigliedriges Schulsystem zu, das von den Gymnasien und den Oberschulen geprägt werde.
Die entscheidende bildungspolitische Frage des 21. Jahrhunderts sei die frühkindliche Förderung. Entsprechende Anstrengungen seien im Bereich der Kindertagesstätten und Grundschulen nötig. Dabei stelle die Integration von Einwanderern eine wichtige Herausforderung dar. Der Anteil von Kindern mit ausländischen Wurzeln steige innerhalb der nächsten sieben Jahre von 25 auf 45 Prozent.
Für die Inklusion warnte Althusmann vor Schnellschüssen. Mindestens zehn Jahr werde Niedersachsen für die fachgerechte Umsetzung des Gebotes brauchen, jedem behinderten Kind die Möglichkeit zur Einbindung in den Unterricht in den Regelschulen zu geben. Landkreis-Dezernentin Katharina Augath erklärte, dass der Landkreis Schaumburg unter den bestehende Vorgaben mit Umbaukosten von rund 10 Millionen Euro bis 2017 kalkulieren müsse, um die Schulgebäude auf die Inklusion vorzubereiten. Ab wann könne der Landkreis mit Erstattungen durch das Land für die entstehenden Kosten rechnen? Althusmann erklärte, dass das Land die Prüfungen hierzu 2014 abschließen werde, die Erstattung dann ab 2015 fließen könne. Allerdings müssten auch die Kommunen ihren Beitrag leisten. Althusmann betonte, dass oftmals mit überhöhten Kostenschätzungen operiert werde. Bei genauem Blick auf die Schülerzahlen werde man feststellen, dass nicht jede Schule ab 2018 auch tatsächlich Schüler unterrichten werde, für die Umbaumaßnahmen nötig seien.
Thomas van Gemmern, Schulleiter des Gymnasiums Steinhude, sprach seine Befürchtungen an, dass das Gymnasium geschlossen werden könnte. Bei ausreichenden Schülerzahlen wäre eine solche Schließung „ein fatales Signal”, entgegnete Althusmann. Er würde „bis zur letzte Patrone” für den Erhalt eines Gymnasiums streiten. Foto: bb