Es sollten noch einige Superlative an diesem Abend folgen, wobei langjährige Fans des hiesigen Karnevalclubs zunehmend ins Staunen geraten: Wo kommen eigentlich die immer neuen perfekten Ideen her, die hier von absoluten Amateuren in die Tat umgesetzt werden. Die Gruppe „Stilbruch” ist so ein Beispiel:
In selbstgeschneiderten und mit grünen und roten Leuchtfäden durchwirkten Kostümen und Masken legen sie in völliger Dunkelheit einen fast atemberaubenden Auftritt hin: Nur die Konturen der zwölf tanzenden Gestalten leuchten. Das hat mit Karneval schon nicht mehr viel zu tun:
Die Darbietung könnte einer bekannten hannoverschen Varietébühne glatt als Glanzlicht dienen.
Aber so kommen eben nur hiesige Zuschauer in diesen einmaligen Genuss, die sich ebenso über tanzende Polizistinnen und „afrikanische Löwen” einen „Hallenwart” und dessen Spagat mit schmerzlichen Folgen zwischen den Beinen oder auch die dorfeigene Band „Kurz nach vier” amüsieren. Alle geben ihr Bestes: Zur Not wird halt getanzt, bis die Schminke läuft. Manchem Politiker bis hinauf nach Berlin mögen die Ohren geklungen haben bei den spitzen Bemerkungen der vier „griechischen Götter”, die auch kein gutes Haar an lokalen Ratsentscheidungen und sogar an Elferratspräsident Karl-Heinz Thum ließen.
Dass gleich darauf die örtliche Feuerwehr mit dem singenden Rat „Halts Maul, sei still” auftrat, mag vielleicht nur ein zufälliges Geschick gewesen sein.
Schaumburgs ehemaliger Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier aber notierte umgehend den Refrain. Dabei hat ihm die Schelte nicht einmal gegolten. Foto: al