Es war nur noch ein symbolischer Tastendruck, den der Schaumburger Landrat Jörg Farr und der Nienburger Landrat Detlev Kohlmeier zur Eröffnung ausführten. Gäste aus den beiden Landkreisen waren zur Feierstunde in den Saal des Kreishauses in Stadthagen gekommen. Während sie im Saal zur Eröffnung applaudierten, saßen Leitstellenmitarbeiter in dem neuen Anbau an der Rückseite des Gebäudes vor ihren Bildschirmen, und halfen Bürgern, die die Notfallnummer gewählt hatten.
Landrat Jörg Farr dankte in seiner Rede dem Team von 23 Mitarbeitern um Leiter Thomas Reiter für das „große Engagement und die außerordentliche Initiative” welche die Mannschaften aus Nienburg und Schaumburg im Rahmen der Zusammenlegung der beiden Leitstellen aufgebracht hätten. Hunderte von Überstunden hätten die Männer geleistet, um neben den regulären Dienst-Schichten die Inbetriebnahme der gemeinsamen Leitstelle für die beiden Landkreise vorzubereiten.
Farr zeichnete noch einmal die auf das Jahr 2004 zurückgehende Entstehungsgeschichte nach. Die Landesregierung habe ursprünglich eine Lösung mit mehr Kooperationspartnern gewollt. Gutachten hätten jedoch belegt, dass ein Zusammenschluss der Leitstellen in Schaumburg und Nienburg wirtschaftlich mindestens ebenso günstig sei, wie eine größere Lösung. Aus diesem Grund hätten sich beide Landkreise, bestärkt durch das Votum der Kreisfeuerwehren, für die ortsnahe Option entschieden. Trotz modernster Technik spiele die Ortskenntnis der Mitarbeiter eine wichtige Rolle. Der Nienburger Landrat Detlev Kohlmeier erklärte, dass die neue Leitstelle beispielgebend für eine „substantielle Kooperation” sei. Zwar sei die Aufgabe der eigenen Leitstelle ein Einschnitt. Dafür habe der Landkreis mit den Schaumburger Partnern nun eine wirtschaftlich tragfähige Lösung entwickelt. Den steigenden Anforderungen durch die Fortentwicklung der Technik sei nur durch Kooperation zu genügen.
Frank Kreykenbohm, Leiter der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg, gratulierte zur gelungenen Zusammenführung, dies sei ja so etwas wie eine „Operation am offenen Herzen”. Diese stehe für die Polizeiinspektion Ende des Jahres an, wenn sie Anschluss an die Leitstelle in Hameln erhalte. Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote hielt fest, dass die Kreisfeuerwehren aus Nienburg und Schaumburg mit ihrem entschiedenen Eintreten die Grundlage für die nun entstandene Lösung gelegt hätten. Er dankte den beiden ehemaligen Landräten Heinz-Gerhard Schöttelndreier und Heinrich Eggers dafür, dass sie trotz Gegenwind von der Landesregierung den Weg dafür geebnet hätten.
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