„Auf diese Zahl, die wir in nur anderthalb Jahren erreicht haben, können wir stolz sein”, verkündete Günter Raabe, zweiter SMS-Vorsitzender. Im Pilotland Niedersachsen nehme die Kreisstadt sogar einen Podiumsplatz ein, hinter Braunschweig (82 zertifizierte Geschäfte) und Ganderkesee (61). In der Umgebung gebe es keine andere Stadt, die sich so engagiert dem Thema angenommen habe.
Während des Zertifizierungsprozesses überprüft in der Niedersachsen der Seniorenbeirat die sieben Kriterien Erreichbarkeit des Geschäfts, Mitarbeiter/Servicequalität, Eingang zum Geschäft, Ladengestaltung, Sortimentsgestaltung, Service und Kasse. Wie SMS-Vizevorsitzender Raabe betonte, erlange das Projekt nicht nur aufgrund des demografischen Wandels an Bedeutung. Denn neben Senioren wüssten auch junge Familien mit Kinderwagen, behinderte oder nur kurzweilig in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen einen ebenen Eingang, breite Gänge und gut leserliche Preise zu schätzen. Wichtigstes Kriterium sei ein möglichst barrierefreier Zugang beziehungsweise die Lösung – etwa mit einer Funkklingel oder Rampe – das Stufenhindernis zu überwinden.
„Sie helfen mit, dass Stadthagen barrierefrei wird”, sagte Lars Masurek, Wirtschaftsförderer der Stadt Stadthagen. Die Teilnahme sei nicht nur eine „gute Sache” für den Stadthäger Einzelhandel, sondern auch für die Geschäftsinhaber, die damit zeigten, dass sie sich individuell mit der Herausforderung dieses zukunftsweisenden Themas auseinandersetzen.
Die Träger des Projektes nutzten den Pressetermin, um noch einmal allen bereits zertifizierten Geschäften zu danken und gleichzeitig an alle anderen zu appellieren, sich eine Teilnahme zu überlegen. Denn, so Raabe: „Auch in Stadthagen gibt es noch immer weiße Flecken.” Er geht davon aus, dass 90 bis 95 Prozent aller Geschäfte bereits von sich aus die Voraussetzungen erfüllten. Zudem sei die Zertifizierung für inhabergeführte Geschäfte bis 500 Quadratmeter Ladenfläche kostenlos. Weitere Infos unter www.generationenfreundliches-einkaufen.de.
Eingeführt wurde das überregional bedeutende GfE-Label vor rund drei Jahren in Niedersachsen. Inzwischen hat sich das Projekt mit insgesamt mehr als 6 700 zertifizierten Betrieben deutschlandweit ausgedehnt. Foto: jl