Anlässlich der Aktionswoche „Alkohol? Weniger ist besser!” (25. Mai bis 2. Juni) lädt die Fachstelle am Dienstag, dem 28. Mai von 10 bis 12 Uhr zum Auszubildenden-Workshop in ihre Räumlichkeiten (Bahnhofstraße 16, Stadthagen) sowie gemeinsam mit dem Runden Tisch der betrieblichen Suchtprävention Schaumburg am Freitag, dem 31. Mai zu einem Fachvortrag mit Dr. Ulrich Faber.
Hauptziel der zum vierten Mal stattfindenden bundesweiten Präventions-Kampagne sei es, Erwachsene und Jugendliche für einen maßvollen Alkoholkonsum zu gewinnen, erklärte Ulrike Suckow von der Fachstelle. Es gehe darum, zu informieren, sensibilisieren und zur Selbstreflexion anzuregen. Genuss oder Stressabbau: Welche Bedeutung hat das Trinken für mich? Ist mein Konsum noch verantwortbar?
Denn Alkohol ist nach wie vor die „Volksdroge Nummer 1”. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung nimmt sie laut Lachowicz zu sich. 9,5 Millionen Menschen konsumieren Alkohol auf riskante Weise, 1,3 Millionen sind davon abhängig. Die Ursachen für eine Sucht sind vielschichtig. Wie die Expertinnen der Fachstelle für Suchtprävention erklärten, könne eine sich verändernde Arbeitswelt mit zunehmend mehr Stress und Leistungsdruck bei Erwerbstätigen entsprechend ihren Teil dazu beitragen.
Das Verheerende: In der Regel schaue das Umfeld eher weg als zu intervenieren, um den betroffenen Kollegen zu schützen. Hilfe bedeute aber, die Sucht zu thematisieren. „Wir wollen dabei helfen, die Probleme frühzeitig anzusprechen”, betonte Lachowicz. Dadurch könnten sich Arbeitgeber wie Betroffene manchen Konflikt am Arbeitsplatz oder gar den Weg vor das Gericht ersparen. Als eine „Komfortzone des Handelns” bezeichnete Suckow hier den sogenannten „Stufenplan”: In mehreren aufeinander abgestimmten Gesprächen ergänzen sich Unterstützung und Sanktionen für konkrete Verletzungen der vertraglichen Pflichten. Die Führungskraft unterbreitet dem Betroffenen in jedem der zu dokumentierenden Gespräche ein Hilfeangebot. Erst ganz am Ende steht die Kündigung und auch nur, wenn der Betroffene in keinster Weise einlenkt.
Betriebliche Suchtprävention – aktiv gestaltet und gelebt – schaffe ein Bewusstsein für einen gesundheitsbewussten und risikoarmen Umgang mit Suchtmitteln, so die Fachkräfte. Durch Strukturen, wie beispielsweise Betriebsvereinbarungen, sorge sie dafür, dass alle Beteiligten im Ernstfall Handlungssicherheit haben. Foto: jl