Beschaulich ist es momentan gar nicht mehr im ach so beschaulichen Örtchen Soldorf. Seitdem es zwischen Lauenau und Veltheim aufgrund einer Baustelle immer wieder zu Staus auf der Autobahn 2 kommt, ist die Abfahrt Lauenau eine gern genommene Umleitung. Gleichzeitig ist die Ortsdurchfahrt Reinsdorf gesperrt. Nun fahren täglich hunderte Fahrzeuge mehr durch das Dorf: Pkws, Transporter und sogar Jumbo-Lkws aus aller Herren Länder verirren sich derzeit in dieses kurvige „Gelände”. Nicht nur, dass es mit der Ruhe dahin ist, es wird immer gefährlicher dort unterwegs zu sein. Das Tückische: In Soldorf erwarten die Fahrer zwei extrem enge S-Kurven. Für kleine Fahrzeuge kein Problem, aber was ist mit den Trucks? Die Kurve in Richtung Groß Hegesdorf ist durch Rapsfelder schlecht einsehbar. Vergangenen Dienstag hat die Umleitungsstrecke zum ersten Unfall geführt. Ein Lkw mit Anhänger steuerte die S-Kurve Richtung Groß Hegesdorf an und musste einem weiteren Transportfahrzeug ausweichen.Hierbei rutschte der Anhänger in den aufgeweichten Erdboden und fiel nach rechts ins Feld um. Vier Stunden dauerten die Bergungsarbeiten. Von 14 bis 18 Uhr ging auf dieser Strecke nichts mehr. Wer Richtung Stadthagen beziehungsweise Richtung Hannover wollte, musste in Groß Hegesdorf abbiegen und über Lyhren ausweichen und andersherum. Gesperrt wurde die Stadthäger Straße durch Soldorf aus Rodenberg kommend bereits am Ortseingangsschild sowie am Ortsausgang Groß Hegesdorf. Für die Fahrzeugführer kein Grund zum Anhalten. Selbst Lkw-Fahrer mit riesigen Zweispännern missachteten die Absperrung, Chaos war vorprogrammiert. Die Firma Görnhardt holte währenddessen den verunglückten Getränke-Transporter mit Stahlseilen aus der misslichen Schieflage. Vorher mussten allerdings die Getränkekästen aus dem Lkw auf den Anhänger des Bergungsfahrzeuges geschleppt werden. Gefährlich ist zudem der Abschnitt der Landesstraße 444 Kohlenweg/Rodenberger Straße. Die Straße befindet sich in einem schlechten Zustand, Schlaglöcher, Risse in der Deckschicht und die unbefestigten Seitenränder machen die Begegnungen mit Schwerlastern zu einer kritischen Angelegenheit. Die nicht existierende Geschwindigkeitsbegrenzung lässt die Lkw-Fahrer, vermutlich auch genervt von schlechten Umleitungsstrecke, umgangssprachlich „fahren wie die Hammerkranken”. Diese Rücksichtslosigkeit in Verbindung mit erhöhter Geschwindigkeit und den aufgeweichten Seitenrändern sorgte dafür, dass sich das gleiche Szenario am Freitag wiederholte und die Strecke erneut für vier Stunden blockiert war.Foto: wa