Als großen Missstand in Europa benannte Kevin die Undankbarkeit Griechenlands für das Rettungspaket aus Deutschland. „Die haben ja sogar Angela Merkel beleidigt”, sagt Sahin Ergün, 20 Jahre. Die sogenannten Pleitestaaten sind für viele Schüler ein wichtiges Thema, das es anzupacken gilt. „Wenn ein Land zu viele Kredite bekommt, die es nicht zurückzahlen kann, dann werden sie aus der EU geworfen”, gibt eine Schülerin zu bedenken. Einige Teilnehmer sehen vor allem den Euro in Gefahr. Für Ergün und Kahlert ist die einheitliche Währung ein großer Vorteil in Europa. Allerdings „müssten die Staatshaushalte endlich fairer geregelt werden”, sagt Kahlert. Die beiden BBS-Schüler wollen in Deutschland bleiben, hier arbeiten und studieren. Durch stetige Weiterbildung wollen die beiden jungen Männer als Fachkräfte, die in Deutschland bekanntlich Mangelware sind, ihre Heimat stärken. Auch die Idee Schulabgänger aus Spanien in Deutschland auszubilden, hält der 19-jährige Kahlert für sinnvoll. Weniger problematisch sehen die Teilnehmer das Thema Integration. An der BBS kommen Menschen verschiedenster Herkunft zusammen, die sich gegenseitig ergänzen. „Man ist offener”, stellt Ergün fest. Julia Wehrhahn findet es zudem gut, dass man an deutschen Schulen mehrere Sprachen erlernen kann. Im World-Café Workshop-Format gab es an jedem der sechs Tische jeweils einen Tischgastgeber, der die Gespräche moderiert hat. Die anderen Teilnehmer fanden sich immer wieder in neuen Diskussionsgruppen zusammen. So sollte eine bunte Mischung aus Meinungen, Themen und Gesprächen entstehen. Die Schüler gastierten unter der Leitung von Dunja Cordes und Evelyn Schaper in der Volkshochschule. Übrigens: Der BürgerDialog 2013 ist eine Kooperation der Bertelsmann Stiftung und den Volkshochschulen. Foto: wa