„Wir zieh’n ins Weserland, ins schöne Heimatland, dich will ich lieben” ertönte es aus dem Weidenwinkel. Das Windmühlenrott zeigte mit kräftiger Stimme, voller Inbrunst und natürlich den berühmt-berüchtigten Auftritten von Helmut Wehling und seiner Quetschkommode, dass es nicht nur seine Heimat, sondern auch deren traditionsreiches Schützenfest liebt. Wunschlos glücklich zeigte sich Rottmeister Benjamin Winkelhake: „Volles Zelt und bestes Wetter – Was soll da schon passieren?” Ob 23 oder 85 Jahre alt, die Rottbrüder sind stolz auf ihren feiernden Generationen-Mix. Eine schöne Gemeinschaft, der Schnack mit den „Alten”, die dummen Sprüche und das ordentliche Singen – Genau das zieht Rudi Forstner an, der sich seit nun mehr sechs Jahren mit dem Windmühlenrott verbunden fühlt. Mittlerweile reist der gebürtige Schaumburger sogar aus der Schweiz an. Mit dem Schützenfest-Virus infiziert hat er auch den Schweizer Martin Goetschi. „Letztes Jahr hat er mich noch überreden müssen, dieses Mal bin ich sofort freiwillig mitgekommen”, verriet dieser. Und was bewegt Dieter Huber aus Köln, morgens um 7 Uhr in den 250 Kilometer entfernten beschaulichen Weidenwinkel zu fahren? „Das frage ich mich selbst jedes Mal”, antwortete er schmunzelnd. „Das Windmühlenrott ist einfach echt jeck, wie wir sagen würden.” Wie sich knapp 50 junge und ältere Menschen in einem Zelt zusammenfinden und das drittälteste Schützenfest Niedersachsens feiern, beeindruckt eben. Traditionell bringt er jedes Jahr kleine Orden des Kölner Karnevals mit, die den „Schmierweibern” verliehen werden. Foto: jl