Der Ex-Kanzler lobte Sebastian Edathy für dessen „hervorragende Arbeit” bei dem NSU-Untersuchungsausschuss. Der hiesige SPD-Kandidat habe sich ohne Rücksicht auf Personen und Institutionen eingesetzt, um wissen zu wollen, was da schiefgelaufen sei. „Das muss man dann als Rentner auch honorieren”, gestand Schröder schmunzelnd. Hellmann stellte Stadthagen vor, sprach von einem Handelsstandort mit guter Verkehrsanbindung und von einer guten schulischen Situation. Aber natürlich habe die Stadt wie andere auch hier und da finanzielle Sorgen. „Da kann ich jetzt nicht mehr helfen, als Ex-Kanzler und Ex-Ministerpräsident”, hakte Schröder verschmitzt ein. Die größte Sorge aber bereite die insolvent gewordene Schaumburger Privat-Brauerei, berichtete Hellmann. Schröder erkundigte sich, woran das liege, und schlug dann vor bei der anschließenden Veranstaltung im Ratskeller noch „Wirtschaftsförderung” zu betreiben. Der ehemalige Kanzler lobte den Stadthäger Marktplatz, an den er sich noch von einem früheren Besuch erinnere. „Ganz, ganz schön, meist wunderbar renoviert, die eine oder andere Geschichte noch aus den 60er-Jahren.”
Nachdem sich der Altkanzler mit seiner Signatur im Goldenen Buch der Stadt Stadthagen verewigt hatte, schrieb er noch fleißig Autogramme und stand für Fotos bereit. Das muntere Posieren ging auf dem Weg zum Ratskeller weiter, Passanten riefen sogleich: „Da kommen sie, da kommen sie!”, und umzingelten Schröder im Nu. Foto: jl