Else Thriene ist seit 1928 Mitglied des Ortsvereines. Sie weiß über die Ereignisse der Gewerkschaften Bescheid wie keine andere.
Aus Altersgründen konnte sie dennoch nicht teil des munteren Abends werden. Munter deshalb, weil zwischen all den Ehrungen die Jazz-Band „little jazz” aufspielte. Je nach Mitgliedsjahr gab es von „Ich wünsch mir ´ne kleine Miezekatze” bis „Locomotion” von Kylie Minogue so einiges zu Gehör.
Die Gäste freute es, gab es so eine Menge Gesprächsstoff – man schwelgte in Erinnerungen.
Auf 75 Jahre im Verein ver.di Stadthagen zurückblicken kann Friedrich Meyer.
Auf 65 Jahre Willi Abel und Erst Siekmeier. Erwin Bühre, Friedrich Matthias, Theodor Möller, Friedrich Stahlhut, Wilhelm Töle und Willi Wahlmann bereits auf 60 Jahre Mitgliedschaft.
Auch 50, 40 und 25 Jahre Jubiläum, insgesamt 35 Mitglieder wurden aus den Jahrgängen 1988, 1973 und 1963 geehrt.
Immer wieder könne ver.di als Sieger aus einem Streik gehen, aber längst nicht überall in Deutschland, erwähnte Martin Peter in seiner Rede. Die Jugend? Perspektivlos.
Die Arbeitsverhältnisse? Nur befristet. Die Löhne? Viel zu niedrig. Besonders die schlechten Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie hob Peter hervor. Es gebe beinahe nur noch Leiharbeiter und rechtlich ungeschützte Verträge in der Branche.
Am Ende zahle der Steuerzahler für die Hungerlöhne auch noch drauf. „Mehr als eine Million Menschen arbeiten für unter fünf Euro. Sieben Millionen Minijobs gibt es in Deutschland”, sagte Peter. Altersarmut sei damit vorprogrammiert. Er hoffe, dass Sigmar Gabriel (SPD) standhaft bleibe in der Koalitionsverhandlung um die Tarifvertragsforderungen. ver.di werde auch weiterhin die Rente mit 67 Jahren ablehnen:
„Die Menschen müssen erst mal schaffen bis 65 Jahre gesund zu bleiben um arbeiten zu können”, erklärte Peter und erntete Applaus.
In Deutschland gebe es 500 Personen die mehr als 200 Millionen Euro verdienen – Peter sei für die Vermögensabgabe. „Der Wohlstand des Staates ist euch zu verdanken”, lobte er die ver.di-Mitglieder.
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