Aus wirtschaftlichen Überlegungen streben Rat und Verwaltung eine Erweiterung des Freizeitbades um ein Bewegungsbecken an. So sollen neue Besuchergruppen erschlossen und das Defizit des „Tropicana” möglichst verringert oder wenigstens eingefroren werden. Über den Bau eines Außenschwimmbeckens will der Stadtrat nach einer Bürgerbefragung entscheiden. Das Gremium votierte Montag einstimmig für einen Beschluss, der in diese Richtung weist.
Der Beschluss sieht vor, die Planungen für ein Bewegungsbecken mit Kostenberechnung und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung weiterzuentwickeln und ein entscheidungsreifes Konzept vorzulegen. Zum Außenbecken soll eine Bürgerbefragung durchgeführt werden. „Damit fällt keine Entscheidung gegen ein Außenschwimmbecken”, erklärte Bürgermeister Bernd Hellmann. Hellmann verwies auf einen Anstieg des Defizites, welches das „Tropicana”, 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadt, verursache. Nicht zuletzt aufgrund der Konkurrenzsituation durch andere Bäder in der Region sei ein Besucherrückgang zu verzeichnen. Gleichzeitig seien Kostensteigerungen zu schultern. Ein Außenbecken sei nicht wirtschaftlich zu betreiben, sondern führe zu einem Zuschussbedarf von rund 155 000 Euro pro Jahr. Da die Stadt auch 2014 keinen ausgeglichenen Haushalt erreichen werde, sei vom Bau eines Außenbeckens vorerst abzusehen. Der Rat sei gezwungen, zunächst den „wirtschaftlichen Notwendigkeiten” gerecht zu werden, um sich „anschließend der Kür zuzuwenden”, so Hellmann. Für die mit dem Bewegungsbecken verbundenen Angebote wie Schwimmausbildung, Präventions- und Rehabilitationskurse sei ein hoher Bedarf etwa von Vereinen, Schulen und Physiotherapeuten ermittelt worden. Entsprechend sei ein solches Becken im Gegensatz zum Außenbecken ohne nennenswerte Defizite zu betreiben. Gleichzeitig könnten neue Besuchergruppen gewonnen werden, das Familienfreizeitbad auch in die Richtung Gesundheitsbad weiterentwickelt werden. Insgesamt werde die Wirtschaftlichkeit gestärkt. Es bestehe zumindest die Chance, das Defizit des Badebetriebes zu begrenzen.
Ein Außenbecken sei wünschenswert, hielt Hellmann fest. Es sei jedoch erforderlich, mit einer Bürgerbefragung den Bedarf dafür zu ermitteln. Die Entscheidung über ein solches Becken liege jedoch in eigener Verantwortung des Rates.
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