„Das FSJ ist einfach genial”, so Jörg Borchers von der Alten Polizei. Die jungen Leute treffen andere Menschen, machen neue Erfahrungen. „Am Ende des Jahres wissen die meisten, wie es weiter gehen soll. Das ist die pure Lebensschule.” Die Alte Polizei hat mit Niklas Zinken inzwischen den zwölften Freiwilligen im FSJ Kultur.
Nach dem Abitur hat sich der 19-Jährige dazu entschlossen, zwischen Schule und Studium erstmal Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln und sich während dieser Zeit beruflich zu orientieren.
Besonders die Arbeit mit verschiedenen Generationen im Kulturzentrum Alte Polizei hat ihn im Vorfeld gelockt. „Jung und Alt unterstützen sich hier und lernen voneinander.” Zu seinen vielfältigen Aufgaben im FSJ-Kultur gehört der Hausaufgabenclub, der Jugendclub, die Vorbereitung von Veranstaltungen wie dem Poetry-Slam oder Mithilfe beim Seniorenfrühstück.
Das Freiwillige Soziale Jahr Politik gibt Einblicke in Strukturen, Aufgaben und Arbeitsabläufe politisch relevanter Institutionen. Jugendliche sollen politische und gesellschaftliche Ereignisse aus der Nähe betrachten und miterleben können. Ziel des FSJ Politik ist es, das Interesse junger Menschen an demokratischen politischen Prozessen zu stärken.
Das Freiwillige Soziale Jahr beruht wie der Name schon sagt auf einer freiwilligen und dementsprechend auch ehrenamtlichen Tätigkeit, welche nur durch ein Taschengeld von 300 Euro vergütet wird. Trotzdem stehen FSJler montags zu einer 40-Stunden-Woche auf. „Das Engagement der jungen Leute wird von vielen Arbeitgebern und Universitäten geschätzt und wirkt sich dementsprechend positiv aus”, erklärte Dörte Wiegand vom LKJ Niedersachsen. Zu jedem FSJ gehören im Laufe des Jahres eine Vielzahl an Seminaren mit anderen Freiwilligen, wo es auch um die persönliche Weiterentwicklung geht.
Die Seminare sind es auch, die Jan Dudek in seinem FSJ Sport beim Kreissportbund (KSB) Schaumburg bisher am meisten Spaß machen. Dort treffen gleichgesinnte junge Sportler aufeinander, tauschen sich aus und lernen gemeinsam. Im normalen Arbeitsalltag leitet der 18-Jährige eine Sport-AG an der Grundschule am Stadtturm, organisiert Lehrgänge oder ist in der Verwaltung des KSB tätig.
Ein ganz anderes FSJ hat Jens Berthold von der Schaumburger Landschaft anzubieten: Die Archäologie steht hier im Mittelpunkt. Graben, schaufeln, Funde waschen, sortieren, forschen und Ausstellungen gehören hier zum Aufgabenfeld.
Das FSJ-Kultur bei der Schaumburger Landschaft bietet sehr viel praktischen Umgang mit der Archäologie. „Wer bei Schnee und Regen feldtauglich ist, Geduld und Feingefühl hat, fragile Funde, Geschichte und kriminalistisches Puzzlespiel mag, ist hier genau richtig”, sagte Berthold. Im dritten Jahr bietet er ab September Einblick in seine Arbeit.
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