An dem 2011 gestartetem Projekt nehmen mittlerweile über 5200 Menschen und über 160 Netzwerkpartner teil. Vom Startort Obernkirchen aus hat sich das Projekt mittlerweile zu Deutschlands größtem regionalen Vorsorgeprogramm entwickelt. Neben Obernkirchen erstreckt sich das Aktionsgebiet mittlerweile über Stadthagen, dem Landkreis Nienburg sowie weitere Städte und Kreise.
„Wir werten das Projekt sehr sorgfältig aus, um Erkenntnisse für künftige gesundheitspolitische Maßnahmen aus diesem Projekt zu ziehen”, erklärte die niedersächsische Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt bei der Vorstellung des Zwischenberichtes. „Von einem gesünderen Lebenswandel profitiert jeder einzelne ganz direkt – zugleich wird das Sozialsystem entlastet”, sagte Cornelia Rundt, die nur einen kleinen Haken am Projekt ausmachte: „Der Nachteil ist, dass wir deutlich weniger Tabaksteuern eingenommen haben”, erklärte sie augenzwinkernd.
Denn nicht nur die Unterstützung der Teilnehmer auf dem Weg zu Nichtrauchen war von Erfolg gekrönt. Die Teilnehmer am Projekt „Länger besser leben” wurden angeregt, sich mehr als zuvor um ihre Gesundheit zu kümmern. Dazu gehört etwa mehr Bewegung im Alltag. Statistisch ließ sich für die Teilnehmer ermitteln: Vier Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt ernähren sich gesünder, die Zahl der Raucher ist um acht Prozent unter den Bundeswert gesunken und die krankheitsbedingten Fehltage in den Betrieben gingen im Vergleich zum Landesdurchschnitt um 2,7 Tage zurück.
Beifall für die gelungene Kampagne kam auch vom wissenschaftlichen Beirat, dem unter anderem die Präventionsexperten Professor Dr. Petra Kolip und Professor Gerd Glaeseke vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen angehören. „Die Frage, die sich jetzt stellt ist: Funktioniert das auch in größeren Städten?”, blickte Petra Kolip auf eine eventuelle Ausweitung zum Beispiel auf die Stadt Hannover voraus. Die Studienergebnisse dokumentieren zudem einen ökonomischen Erfolg. Im Vergleich zu allen weiteren Versicherten der BKK24 hat sich der Überschuss zwischen Einnahmen und Ausgaben um den Faktor 10,2 multipliziert – seit dem Projektstart ist dieser Überschuss laufend gestiegen. Das gesundheitsbewusste Verhalten ermöglicht diese Einsparungen bei den Krankenkassen und damit auch bei der Solidargemeinschaft. „Die Studie liefert wertvolle Impulse. Ich bin optimistisch, dass auch die Universität Bielefeld zu diesem Ergebnis gelangt”, erklärte Gesundheitsministerin Cornelia Rundt. Die Universität untersucht zurzeit, in welchen Umfang die Initiative ihre gesundheitlichen und ökonomischen Ziele erreicht hat.
Auch von Seiten der BKK24 zeigt man sich erfreut über den Zwischenstand und die Entwicklung des Projektes.
„Es ist uns gelungen nachhaltig in Köpfe der Menschen zu kommen, wir fühlen uns ermuntert, da weiter zumachen”, erklärte Friedrich Schütte, Vorstand der BKK24. Weitere Gebiete und Zielgruppen sollen ins Visier genommen werden. Insbesondere Angebote für Familien sollen ausgebaut werden.
Auch eine Kinderbetreuung während der Kurszeiten solle laut Friedrich Schütte ermöglicht werden.Foto: mh