Dabei war der Weg zu dieser Erfolgsgeschichte alles andere als einfach und auch nicht ohne Skepsis. Als Vorsitzender des Fördervereins erinnerte Fritz Anke an die ersten Schritte, als das Haus noch an der Nordsehler Straße auf dem landwirtschaftlichen Anwesen der Familie Wüstenfeld stand. Bereits bei den ersten Besichtigungen meldeten sich kritische Stimmen zu Worte. Sätze wie „Das Haus fällt Euch doch bereits beim Auseinanderbauen zusammen” oder „wie wollt ihr das Haus denn mit Leben füllen”, kamen von den damaligen Ratsmitglieder. Rückblickend auf die vergangenen zehn Jahre lässt sich hierüber leicht schmunzeln. Die Ratsmitglieder gingen jedoch mit dem 1,1 Millionen Mark umfassenden Projekt ein für eine kleine Gemeinde nicht zu verkennendes Risiko ein.
Fritz Anke und der damalige Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier hoben Friedrich Schwier hervor, der sich sehr für Projekt engagierte. Als damaliger Bürgermeister öffnete Friedrich Schwier Finanzierungswege durch Bezuschussungen verschiedenster Institutionen, vor allem dem damaligen Dorferneuerungsprogramm. „Vieles davon wäre heute undenkbar”, machte Heinz-Gerhard Schöttelndreier deutlich. So nutzten beide das 10-jährige Jubiläum, um in aller Öffentlichkeit Friedrich Schwier und seiner Ehefrau Christel ganz deutlich für ihr enormes Engagement Danke zu sagen. Ihnen wurde ein großes Bild des Bauernhauses übereicht; von den Gästen wurde beiden mit stehenden Ovationen gedankt.
Ebenfalls über ein Präsent durfte sich Christhild Wüstenfeld freuen, die mit ihrem damaligen Ehemann Walter der Gemeinde das Haus zur Verfügung stellte. Weiter geehrt wurden Dipl.-Ing. Manfred Röver, der die Umsetzung des Projektes als fachkundiger Architekt begleitete und „hierbei auch nicht jede Arbeitsstunde aufgeschrieben hat”, sowie Viele, die durch ihren ehrenamtlichen Einsatz immer helfend dabei sind. „Wir sind schon fast wie eine große Familie”, freute es Fritz Anke.
Zum Jubiläumstag präsentierte sich nicht nur das Bauernhaus als bestens herausgeputzt. Beim Tag der offenen Tür standen auch das Backhaus sowie das erst kürzlich auf das Gelände umgesetzt Vierständerfachwerkhaus „Hülshagen Nr. 1” den Besuchern für eine Besichtigung zur Verfügung. Manfred Röver bot Führungen an und vermittelte viele interessante Details. Während die Mitglieder des Fördervereins für das leibliche Wohl der Gäste sorgten, waren die Musiker der Nettelreder Blaskapelle für die Unterhaltung der Gäste zuständig. Foto: wtz