Für den „zweiten Schritt” hat die CDU bereits ein alternatives Finanzierungsmodell für den Straßennachausbau vorgeschlagen: Die Verwaltung hat für dieses Jahr die Prüfung der „Erhebung wiederkehrender Straßenausbaubeiträge” zugesagt. Hierdurch verspricht sich die Union geringere Belastungen der Bürger als durch das bisherige Finanzierungsmodell durch erhöhte Grundsteuerhebesätze. „Aber auch für andere Investitionsmaßnahmen suchen wir weiter nach neuen Finanzierungsmodellen”, so Fraktionsmitglied Gunter Feuerbach. Eine Idee sei gerade noch in einer internen Prüfschleife. Tadge stellte abschließend fest: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und hoffen, die anderen Ratsgruppen schließen sich unserem Weg der verantwortungsbewussten Haushaltspolitik an: Was wirklich notwendig und was sinnvoll ist, dass muss auch angepackt werden. Für teure Zusatzwünsche ist momentan aber kein Spielraum vorhanden.”
Der Haushalt 2015 könne zwar aufgrund von Rücklagen noch ausgeglichen werden, so Pressesprecher Jörg Ostermeier, diese reichten aber nicht aus, um die erwarteten Defizite im Finanzplanungszeitraum 2016 bis 2018 auszugleichen. Alle Investitionsmaßnahmen müssten bereits in diesem Jahr zu hundert Prozent durch Aufnahme neuer Schulden finanziert werden. „Es droht mittelfristig sogar die Situation einzutreten, dass Zins und Tilgung unserer Darlehen aus Kassenkrediten bedient werden müssen”, so Finanzausschussvorsitzender Bernd Englich. Die hierdurch drohende Handlungsunfähigkeit will die CDU-Fraktion in einem ersten Schritt durch deutliche Sparanstrengungen und in einem zweiten Schritt durch alternative Finanzierungsmodelle von Investitionen abwenden.
Bei einem erwarteten Schuldenstand der Stadt von knapp 19 Millionen Euro am Jahresende 2015, einschließlich der Schulden von Abwasser- und Wirtschaftsbetrieben sogar fast 30 Millionen Euro, können aus Sicht der CDU-Fraktion derzeit keine zusätzlichen, kostenträchtigen Wünsche in den Haushalt eingebracht werden. Auch wenn zum Beispiel eine Attraktivitätssteigerung des Tropicana wünschenswert und mit Blick auf den Wettbewerb umliegender Freizeitbäder auch für die Kundenbindung sinnvoll sei, trägt die CDU hier die Haushaltsvorlage der Verwaltung mit, die auf eine solche Investitionsmaßnahme zurzeit verzichtet.