In der Ausschusssitzung präsentierte Sebastian Hagedorn vom Fachbereich Bürgerdienste zwei Umbauvarianten, die beide eine Reihe von Mängeln an der 1980 erbauten Fahrzeughalle beseitigen sollen. Die Feuerwehr-Unfallkasse hatte verlangt, diese zu beheben. Unter anderem nutzen die Reinser Feuerwehrleute die eigentlich für ein Fahrzeug vorgesehene Halle dazu, ihre beiden Einsatzautos unterzustellen. Der vom Ortsbrandmeister der Feuerwehr Reinsen Nils Langhorst ausgearbeitete Vorschlag sieht einen Abriss der vorhandenen Fahrzeughalle und deren Neubau vor. Dabei soll die neue, vergrößerte Halle mit zwei Einfahrten und entsprechender Größe den Vorschriften für die Unterbringung von zwei Einsatzfahrzeugen entsprechen. Außerdem sollen abgetrennt eigene Umkleidekabinen jeweils für die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen entstehen. Für diese Lösung habe das städtische Bauamt Kosten von rund 350.000 Euro kalkuliert, berichtete Hagedorn.
Der Alternativvorschlag der Verwaltung sieht vor, die vorhandene Halle weiterhin zu nutzen. Neben sie soll eine Garage gebaut werden, um mit dem Mannschaftstransportwagen eines der Autos der Wehr unterzubringen. In die bestehende Fahrzeughalle soll eine Abgas-Absaug-Anlage eingebaut werden. Damit könnten die Vorschriften der Feuerwehr-Unfallkasse erfüllt werden, die den Betrieb der Dieselfahrzeuge dicht bei den Umkleidemöglichkeiten für unzulässig erklärt hatte, so Hagedorn. Die Umkleidebereiche von Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen könnten dann optisch etwa durch die Anordnung der Spinde oder das Einziehen von Leichtbauwänden getrennt werden. Großer Vorteil dieser Variante wären laut Verwaltung die deutlich geringeren Kosten von rund 55.000 Euro für den Bau.
Ratsfrau Ute Hartmann-Höhnke (SPD), gleichzeitig Ortsvorsteherin von Reinsen, appellierte an die Ausschussmitglieder, bei den weiteren Beratungen nicht nur die finanziellen Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Hier gehe es auch darum, die gesellschaftliche Wertschätzung für den ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehrleute zum Ausdruck zu bringen. Es sei wohl kaum zumutbar, sich in der Halle bei Temperaturen von rund zwölf Grad im Winter für die Einsätze anzuziehen. Gleiches gelte für die unzureichende Trennung von Umkleiden für Herren und Damen.
Eine Sitzungspause gab Ortsbrandmeister Nils Langhorst die Möglichkeit zur Stellungnahme. Langhorst unterstrich die Ausführungen von Hartmann-Höhnke. Die vorhandene Halle sei gänzlich ohne Dämmung. Bei null Grad Außentemperatur sei diese nicht über 15 Grad zu bringen. Sobald das Tor zur Ausfahrt der Einsatzfahrzeuge geöffnet werde, sinke die Temperatur in der Halle auf das Außenniveau ab. Nachrückende Kräfte müssten sich unter diesen Bedingungen für den Einsatz umziehen. Darüber hinaus sei das Trocknen der Ausrüstung hier kaum zu bewerkstelligen. Es gebe praktisch keine öffentliche Einrichtung, in der die Umkleiden von Herren und Damen nicht getrennt seien. Langhorst erklärte außerdem, dass die Kalkulation der Verwaltung für Abriss und Neubau der Halle ihm sehr hoch erscheine.
Bürgermeister Oliver Theiß und Iris Freimann, Leiterin des Fachbereiches Bürgerdienste, verwiesen auf die angespannte Haushaltslage. Habe der Rat den Rahmen festgelegt, könnten Detaillösungen gefunden werden, die den Bedürfnissen der Wehr entgegenkämen. Etwa, wenn es um die Abgrenzung der Umkleidebereiche für Damen und Herren gehe.
Der Ausschuss traf während der Sitzung keine Entscheidung in Richtung einer der beiden Ausbauvarianten.