Mit dem 9. SGB II-Änderungsgesetz werden Personen, die parallel zum Arbeitslosengeld aus der Arbeitslosenversicherung auch Arbeitslosengeld II von den Jobcentern beziehen (sogenannte Aufstocker), ab 1. Januar 2017 vermittlerisch von den Arbeitsagenturen betreut und erhalten von dort alle Leistungen der aktiven Arbeitsförderung. Ziel dieser Neuregelung ist, die Arbeitsmarktnähe dieser Arbeitsuchenden noch effektiver zur Integration auszunutzen. Die Aufstocker werden dadurch ab Januar 2017 im Rechtskreis SGB III er- fasst, bis Dezember 2016 erfolgte dies im Rechtskreis SGB II. Nach Erfahrungswerten der vergangenen Jahre liegt die Zahl der Aufstockenden im Bezirk der Arbeitsagentur Hameln im Dezember bei rund 360. Die genaue Anzahl liegt erst zeitverzögert nach drei Monaten vor. Bei der Interpretation von Zahlen nach Rechtskreisen mit davor liegenden Zeiträumen ist diese Verschiebung zu berücksichtigen. Gegenüber dem Vormonat stieg die Arbeitslosenzahl im konjunktursensibleren Bereich der Arbeitsagenturen um 1.044 an (+27,1 Prozent). Auch bei den Jobcentern gemeldeten Arbeitslosen war ein Anstieg gegenüber Dezember um 113 Betroffene (+1,3 Prozent) zu verzeichnen.?Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Arbeitslo- sen um 421 (+9,4 Prozent) an. Bei den Jobcentern sind dagegen 1.133 weniger Menschen als noch im Vorjahr arbeitslos gemeldet (-11,7 Prozent). 650 Arbeitsstellen wurden im Januar neu zur Besetzung gemeldet. Wie saisonal üblich, gingen die Zugänge an gemeldeten Stellen im Vergleich zum Vormonat deutlich zurück (-146/-18,3 Prozent) und blieben auch unter dem Vorjahresniveau. Das insgesamt bestehende Angebot an offenen Stellen lag mit 2.478 freien Stellen aber um 5,6 Prozent höher als vor einem Jahr. Ursula Rose, Vorsitzende der Geschäftsführung bei der Agentur für Arbeit Hameln, zu der aktuellen Entwicklung: „Auch wenn der Arbeitsmarkt über den Winter pausiert, wird über das Jahr eine große Nachfrage nach Arbeitskräften bestehen. Für ungelernte Arbeitskräfte ist das Risiko, arbeitslos zu werden und zu bleiben, allerdings weiterhin hoch, denn in erster Linie werden Fachkräfte gesucht. Berufliche Qualifizierung ist auch in diesem Jahr Schwerpunkt der Arbeit in den Arbeitsagenturen und Jobcentern, es stehen ausreichend Haushaltsmittel für die Förderung von Weiterbildung zur Verfügung, auch von Beschäftigten. Menschen mit geringer Qualifikation sollten ihre Chancen nutzen, sich weiterzubilden, unabhängig davon, ob sie arbeitslos gemeldet sind oder in einem Arbeitsverhältnis stehen.” Im Bezirk der Arbeitsagentur Hameln waren im Januar 3.029 Ausländer arbeitslos gemeldet, 645 mehr als vor einem Jahr (+27,1 Prozent). Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Men- schen, die schon länger im Weserbergland leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge. Die Anzahl derer, die aus ihrem Heimatland geflohen sind und sich bereits bei den Arbeitsagenturen und den Jobcentern im Agenturbezirk Hameln arbeitslos gemeldet haben, belief sich im Dezember auf 1.094 Personen. Außerdem befanden sich 1.101 weitere Geflüchtete in Integrationskursen und Qualifizierungsmaßnahmen. Die Zahl der insgesamt arbeitslos gemeldeten Männer und Frauen stieg in allen drei Land- kreisen gegenüber dem Vormonat Dezember saisonbedingt deutlich an, in Schaumburg plus 8 Prozent. In allen drei Landkreisen unterschreiten die Arbeitslosenzahlen insgesamt weiterhin das Vorjahresniveau (HM-PYR: -5,3 Prozent, HOL: -3,1 Prozent und SHG: -5,7 Prozent). Bei der Interpretation, wie sich die Zahlen in den einzelnen Rechtskreisen (Arbeitsagentur/Grundsicherung) gegenüber dem Vormonat und dem Januar vergangenen Jahres entwickelt haben, sind ebenfalls Verschiebungen durch die Aufstockenden zu berücksichtigen.