„Aufzeichnungen aus verschiedenen Epochen belegen, dass diese Parkgestaltung so existiert haben muss”, sagt Zimmermann im Nachgang. Im Staatsarchiv Bückeburg hat er recherchiert. Die Anlage bestand aus Alleen, die vom achteckigen Brunnenplatz in drei Richtungen rechtwinklig führten. Erstmals erwähnt wurde der Brunnen als Mineralquelle 1546. Eine zeitgenössische Karte bildet die Stelle zur Wasserförderung als Gesundbrunnen ab. Interessant: Nicht der Landgraf Wilhelm VII. von Hessen-Kassel soll den Badebetrieb ab 1662 ins Leben gerufen haben, sondern seine Mutter und sein Vormund Hedwig Sophie von Brandenburg. Vorschriften kannten die Betreiber damals noch nicht: Das Badewasser floss in die Aue. Als nach 250 Jahren das Wasser zunehmend an mineralischer Wirkung verlor, rollten zunächst noch Fässer mit Sole aus Soldorf nach Rodenberg, um den Badebetrieb aufrechtzuerhalten. 1842 wanderte er dann komplett in das benachbarte Staatsbad ab. Vermutlich aus Kapazitätsgrünen, so Zimmermann, siedelte der Betrieb seine Wäscherei in Rodenberg an. Ursprünglich war angedacht, das zeigt ein Bauplan von 1889, das Haus im Stil der Nenndorfer Bauten klassizistisch anzulegen: „Das wäre natürlich entsprechend herrschaftlich gewesen.” Dazu kam es aber nicht, aus unerklärlichen Gründen. Zwei Jahre später entstand ein zweiter Entwurf, nachdem das heutige Wäschehaus 1894/95 gebaut wurde. Linksseitig war die Wäscherei untergebracht, rechts Wohnraum. Im Staatsarchiv fand der hiesige Historiker detaillierte Baubeschreibungen etwa zum Fundament und zur Dichte der Balkenlage. Unter anderem sind auch drei Treppenstufen sichtbar, was darauf schließen lässt, dass das Areal im Laufe der Zeit irgendwann angehoben wurde. „Es ist toll, dass diese Dinge so im Detail bekannt geworden sind”, freut sich Zimmermann. „Das kann den Planern der jetzigen Sanierung wertvolle Hinweise geben.” Der Bau veränderte das Gelände, die Wege wurden neu verlegt. Aus dem Jahr 1923 existieren Skizzen, die den letzten inneren Umbau in drei Wohnungen ausweisen. Unterteilt waren sie in eine Bergbeamtenwohnung sowie in eine Bleibe für einen Arbeiter aus der Badeverwaltung sowie für Zwangsmieter. Nach dem Ersten Weltkrieg herrschte auch hierzulande offenbar Wohnungsnot. Foto: jl/archiv