Hier sticht die Liebe zum Detail ins Auge: Adrett angezogene Puppen zieren die Schaufenster des ehemaligen Blumengeschäfts am „Tor”. Drinnen reiht sich auf 90 Quadratmeter akkurat sortierte Kleidung aneinander, mal an der Stange hängend, mal im Regal zusammengelegt. Es gibt auch Schuhe, Rucksäcke, Bettwäsche, Geschirr, Deko-Artikel und vieles mehr. Und zur Feier des Tages auch ein selbst kredenztes Häppchen-Buffet. Seit vergangenem Wochenende ist er geöffnet, der „Fundus für alle”. Die vom Rodenberger Awo-Ortsverein ins Leben gerufene Anlaufstelle für Dinge des alltäglichen Bedarfs stehe ausdrücklich jedem offen, betonte die Vorsitzende Martina Böhm: „Egal ob jemand viel Geld hat oder wenig.” Wer mag, gibt mehr; wer das nicht kann, bekommt bei entsprechender Legitimation den dringend benötigten Mantel selbstverständlich dennoch. Generell kosten die Waren aber einen Obolus. „Wir müssen die Miete bezahlen”, erklärt Böhm. Der Überschuss soll sozialen Zwecken zugutekommen. Mit breiter Unterstützung sind Böhm und ihre Mitstreiter gestartet. Das fing mit dem Mietangebot des Eigentümers Jürgen Busse an und zog sich über die Zusammenarbeit mit dem „Ümmesüss”-Laden in Bad Nenndorf und der Lauenauer „Bürgerhilfe” bis zum spendenfreudigen Privatmann. Mit Blick auf die bereits in der Deisterstadt bestehende Kleiderkammer des DRK sagte die hiesige Awo-Chefin: „Wir wollen keine Konkurrenz, wir wollen Brücken bauen und Netzwerke bilden.” Bei Bedarf solle es eine Kooperation geben. „Wir wollen miteinander und nicht gegeneinander arbeiten.” Ein Team aus Erika Heine, die die interne Koordinierung übernimmt, Susanne Freise, Brigitte Gottwald, Nicole Brunsfeld und Anne Meyer kümmert sich um den Ladenbetrieb. Gut 1.000 Artikel sind derzeit verfügbar –”das reicht aber noch nicht aus”, meint Heine. Derzeit können sie und ihre Helferinnen vor allem sommerliche Kleidung für Babys, Kinder bis Größe 174 und Männer sowie Schulbedarf gebrauchen. Geöffnet ist der „Fundus für alle” montags von 14 bis 17 Uhr sowie dienstags und mittwochs von 10 bis 14 Uhr. Foto: jl