Bürgerinitiative und Fahrradwerkstatt „FafF“ im Jubiläumsjahr | Schaumburger Wochenblatt

Bürgerinitiative und Fahrradwerkstatt „FafF“ im Jubiläumsjahr

Sie freuen sich über ihre Arbeit und über das Jubiläum: die Ehrenamtlichen Aktiven der sozialen Fahrradwerkstatt in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Sie freuen sich über ihre Arbeit und über das Jubiläum: die Ehrenamtlichen Aktiven der sozialen Fahrradwerkstatt in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Sie freuen sich über ihre Arbeit und über das Jubiläum: die Ehrenamtlichen Aktiven der sozialen Fahrradwerkstatt in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Sie freuen sich über ihre Arbeit und über das Jubiläum: die Ehrenamtlichen Aktiven der sozialen Fahrradwerkstatt in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Sie freuen sich über ihre Arbeit und über das Jubiläum: die Ehrenamtlichen Aktiven der sozialen Fahrradwerkstatt in Bad Nenndorf. (Foto: gk)

„Das Erreichte, in zehn Jahren 2200 Fahrräder repariert und fahrtüchtig gemacht zu haben, um sie an Flüchtlinge und Bürgerinnen und Bürger mit geringem Einkommen ausgeben zu können, werden wir in einer kleinen Feierstunde mit Rückblick, als Dank an die maßgeblichen Unterstützer, in unserer Werkstatt, im alten Feuerwehrhaus hinter dem Rathaus Eins, würdigen“, erklärt Michael Letsch von der Bürgerinitiative „FafF“. Eingeladen wurden Bürgermeisterin Marlies Matthias, Stadtdirektor Mike Schmidt und Vertretende aus sozialen Einrichtungen.

Michael Letsch ist Team-Sprecher der Initiative. Ihn treffen wir beim gemeinsamen Sortieren und Aufräumen in der Fahrradwerkstatt an. Insgesamt zwölf Aktive engagieren sich hierfür ehrenamtlich; zweimal in der Woche, bis zu zwölf Stunden insgesamt. Seit zehn Jahren leisten diese Männer im Rentenalter eine spezielle Sozialarbeit, indem sie gespendete, gebrauchte Fahrräder entgegennehmen, reparieren, damit sie wieder fahr- und verkehrstüchtig sind, und an Flüchtlinge sowie an Menschen mit geringerem Einkommen ausgegeben werden können.

Den Anfang gestaltete die Initiative im Jahr 2015 in Räumlichkeiten des alten Kurhauses, in einer leerstehenden Gastwirtschaft. Die „Faff“ hatte und hat das originäre Ziel, ankommende Flüchtlinge mit einem Fahrrad gegen eine Schutzgebühr in Höhe von 5 Euro auszustatten, damit sie in der ländlichen Region mobil sind. Nach einigen Jahren erweiterte sie ihre Zielgruppen, weil es zu dem Zeitpunkt nicht mehr stimmig war, nur für die Flüchtlinge aktiv zu sein. „Wir haben es daraufhin für Bedürftige jeglicher Herkunft ausgeweitet, mit entsprechenden Nachweisen, was seitdem gut ankommt“, Letsch. Die Einrichtung konnte dies über den Zeitraum von zehn Jahren nur leisten, „weil wir im ehemaligen Feuerwehrhaus eine Werkstatt einrichten durften, die die Stadt uns nicht nur zur Verfügung stellt, sondern dafür gleichzeitig auch alle Nebenkosten übernimmt“. Ein Blick in einen Außencontainer macht deutlich, dass rund 50 aufgearbeitete Zweiräder wieder auf ihre neuen Nutzer warten. „Was immer wieder knapp ist, sind Jugendräder.“

Inzwischen kommen viele Bürgerinnen und Bürger mit ihren Fahrrädern, weil es in Bad Nenndorf kein Fahrradgeschäft gibt, dass Reparaturen durchführt. „Jeder kann diese Einrichtung nutzen und um eine Reparatur bitten.“ Die Kosten für eventuelle Ersatzteile müssen vom Eigentümer übernommen werden. Gebrauchte Teile werden mit entsprechender Preisminderung eingesetzt. „Gewinne soll es nicht geben. Bleibt Geld in der Kaffeekasse, so wird es beispielsweise an die benachbarte Tafel weitergeben, wie in diesem Jahr auch wieder.“

Die Nachfrage seitens der Flüchtlinge habe abgenommen. Trotzdem werden wöchentlich etwa sechs Fahrräder an diese Zielgruppe ausgegeben. Dann kommt bei den Aktiven oftmals besondere Freude auf: „Besonders freuen sich alle, wenn wir Kinder mit einem Fahrrad ausstatten können. Die strahlenden Augen der Kinder, sind für uns wie ein Sechser im Lotto“, strahlt Michael Letsch. Als Jubiläumswunsch nannte er: „Dass wir auch in Zukunft eine Werkstatt haben werden, um weitermachen zu können, wenn die bisherigen Räumlichkeiten einmal abgängig sein sollten.“

Die FaFF ist jeweils montags von 16 bis 18 Uhr und mittwochs von 10 bis 17.30 Uhr an der Rodenberger Straße zu erreichen.


Winfried Gburek
Winfried Gburek
Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt
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