Hannover hat die Chance, bereits am vorletzten Spieltag der Hinrunde die 30-Punkte-Marke zu knacken. Dazu müssen die 96er Sonnabend den wieder erstarkten Absteiger VfL Bochum im eigenen Stadion überwinden.
Mit 30 Zählern zum Jahreswechsel auf dem Konto, ist ein Team im Aufstiegsrennen gut dabei, lautet eine Faustformel. 96 muss allerdings noch die bittere Enttäuschung vom Unentschieden in Münster verwinden. Die „Roten“ sahen mit einem 2:0-Vorprung schon wie der sichere Sieger aus, als die Preußen der Begegnung in der Nachspielzeit noch eine Wendung gaben. Ime Okon reagierte übereifrig gegen den in den Strafraum eindringenden Lars Lokotsch. Der Elfmeter zum 1:2 war die Folge. Nun schwamm 96 und erlaubten Zidan Sertdemir noch den Ausgleich zum 2:2. Hätte 96 den Vorsprung über die Zeit gebracht, hätte man wohl von einem Arbeitssieg gesprochen.
Wobei festzuhalten ist, dass Preußen Münster über die gesamte Spielzeit gleichwertig agierte. Die Gastgeber schlossen an die starken Leistungen aus ihren vorhergehenden Begegnungen an. Allerdings schlug 96 anders als so oft in der bisherigen Spielzeit im Strafraum diesmal konsequent zu. Benjamin Källmann versenkte die erste gute Gelegenheit kurz vor der Halbzeit zum 1:0. Preußen Münster bemühte sich, kam anschließend aber kaum zu Chancen. In der 73. Minute setzte Kolja Oudenne den eingewechselten Daisuke Yokota in Szene und 96 war 2:0 vorn. Nun ließ sich Hannover jedoch zu tief in die eigene Hälfte drücken. Trainer Christian Titz kritisierte nach der Begegnung, dass seine Mannen die Gegner nicht mehr hoch genug angelaufen seien. Gelang es die Kugel zu erobern, kam 96 weder in Kontersituationen noch in ein geordnetes Ballbesitzspiel. Die Folge war ein hoher Druck, wobei der 96er Abwehrkette zunächst noch aufmerksam verteidigte. Ehe der junge Ime Okon den Elfmeter verursachte.
Zum Verlust von zwei Punkten kommt eine weitere Hypothek aus der Begegnung. Mit Husseyn Chakroun und Mustapha Bundu verletzten sich zwei Flügelspieler der „Roten, die stark im Dribbling sind. Sie werden nun im Duell gegen Bochum fehlen. Trainer Christian Titz verwies jedoch auf den breit aufgestellten Kader, der die Möglichkeiten biete, auf die Ausfälle zu reagieren. Daisuke Yokota, Jannik Rochelt und William Kokolo sind Alternativen für die offensiven Außenpositionen.
Absteiger Bochum war schlecht in die Saison gekommen, blüht nach dem Trainerwechsel zu Uwe Rösler nun auf. Nicht zuletzt in der Defensive legte das Team zu, 96 hat eine starke Abwehr zu überwinden. Indessen verdichten sich die Anzeichen, dass Sportgeschäftsführer Marcus Mann den Verein verlassen könnte. Dies dürfte die Mannschaft allerdings in der aktuellen Begegnung kaum belasten. Diese wird am Sonnabend um 20.30 Uhr angepfiffen.
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