Seit etwa einem Jahr, so Christian Straub aus dem städtischen Fachbereich Planen und Bauen, liefen die Sanierungsarbeiten am zweiten Gebäude in der Herminenstraße. Noch vor Weihnachten werden die Restarbeiten erledigt sein, ist der Fachmann sicher und die ersten Bewohner können die renovierten Räume beziehen. Das erste des aus zwei Gebäuden bestehenden Komplexes war bereits 2015 saniert worden. Das identische zweistöckige Gebäude direkt daneben verfügt zukünftig über neun Zimmer, zwei davon als Doppelzimmer für Paare ausgelegt. Circa 450.000 Euro kostet die Stadt die Sanierung, die genaue Summe kann erst nach Erledigung der kleinen Restarbeiten genannt werden. Mit 70.000 Euro Fördermitteln bezuschusst die Kreditanstalt für den Wiederaufbau (KfW) das Projekt als KfW-Einzelmaßnahme.

Moderne Luft- Wärmepumpe zur Beheizung

Das Haus mit zwei getrennten Eingängen für die Erdgeschoss- und die Obergeschosszimmer wird mittels einer Luft-Wärmepumpe beheizt. Die Außenwände sind besonders isoliert und die Fenster verfügen über Dreifach-Verglasung. Wenn Christian Straub als Bauleiter die Schlüssel demnächst übergibt, kümmern sich vor allem die Mitarbeiter des Fachbereichs Bürgerdienste um die Belegung. Maxine Reith und der stellvertretende Fachbereichsleiter Marcel Nellesen, standen den interessierten Besuchern aus dem Bauausschuss vor Ort Rede und Antwort. Reith betonte, dass die Bewohner eine niedrig berechnete Miete für ein Zimmer zu entrichten hätten. Die zweckmäßige Möblierung mit den notwendigsten Gegenständen übernimmt die Stadt.

Arbeiten durch örtliche und regionale Anbieter

Jedes Zimmer ist individuell abschließbar und verfügt über eine eigene Sicherung. In der Vergangenheit seien schon mal einzelne Sicherungen im Zentralkasten ausgeschaltet worden – einfach nur, um andere Bewohner zu ärgern, schilderten die Fachleute der Stadtverwaltung. Vernetzte Rauchmelder, ein zentrales Schließsystem mit unterschiedlichen Rechten, strapazierfähige Bodenbeläge und verputzte Wände sollen das Gebäude möglichst wartungsarm halten. Die beiden Eingangstüren können jederzeit mit dem Zimmerschlüssel geöffnet werden und sind als Fluchttüren ausgestaltet. In jeder Etage befindet sich eine kleine Küche mit Elektrogeräten, ein Bad sowie eine separate Toilette. Das 1960 erbaute Haus stand seit 2010 leer und wurde ab und zu von Unbekannten zum Übernachten genutzt, beschrieb Straub die Situation. Demnächst verfügt die Stadt wieder über eine ausreichende Zahl von Obdachlosenunterkünften für längere Aufenthalte. Für durchreisende Obdachlose steht ein eigenes Gebäude zur Verfügung. Nellesen und Reith berichteten, dass der längste Bezug einer ihrer Zimmer bereits über 20 Jahre dauerte. Christian Straub ist zufrieden, dass nahezu alle Gewerke an örtliche, beziehungsweise regionale Unternehmen vergeben werden konnten. Nach der Besichtigung verlegten Stadtmitarbeiter und Ausschussmitglieder in das Rathaus, wo sich die turnusmäßige Ausschusssitzung anschloss.