Bis Anfang Dezember wird die Bundesstraße 65 im Bereich Vehlen / Obernkirchen (Landkreis Schaumburg) saniert. Noch ist man im Plan, doch nicht alles läuft zur Zufriedenheit der Anwohner.
Seit mehreren Wochen wird auf der wichtigen Verkehrsader zwischen Bückeburg und Stadthagen gebaut. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Hameln, lässt die auf Teilen der Strecke in die Jahre gekommene Fahrbahn erneuern. Der Abschnitt bei Obernkirchen ist derzeit nur eingeschränkt befahrbar, Umleitungen führen über die umliegenden Ortschaften. Für Pendler bedeutet das: längere Fahrzeiten, Staus im Feierabendverkehr – und für die örtlichen Betriebe teils spürbare Auswirkungen.
„Straßen müssen gebaut werden, das ist uns allen klar“, sagt Andreas Warnecke, Geschäftsführer Warnecke Home Company Küchen in Gelldorf. Mit ihm und seinem Nachbarn, Stefan Kaiser, Geschäftsführer bei Holtmann Home Company, haben wir uns über die Baustellensituation unterhalten.
„Aber natürlich merken auch wir, dass viele Kunden verunsichert sind. Wer das Navi benutzt, bekommt teilweise gar nicht angezeigt, dass man uns problemlos erreichen kann,“ so Warnecke. Gerade für spontan vorbeischauende Interessenten sei das für viele der in der Nähe der Baustelle ansässigen Betriebe ein Problem, denn viele gingen fälschlicherweise davon aus, das Geschäft sei wegen den Bauarbeiten geschlossen. Da gab es zuvor auch nur eingeschränkte Informationen für die Unternehmen von Seiten der Landesbehörde.
Die Stadt Obernkirchen hingegen erhält von den Unternehmern viel Lob. Dort habe man überaus schnell reagiert, zusätzliche Hinweisschilder genehmigt und der Bauhof hat damit geholfen, die Erreichbarkeit der Geschäfte sichtbar zu machen. „Da sind wir wirklich dankbar“, betont Andreas Warnecke. „Die Stadt hat uns und alle Betroffenen keine Steine in den Weg gelegt, sondern im Gegenteil unterstützt, wo sie konnte,“ unterstreicht Stefan Kaiser.
Weniger zufrieden zeigen sich manche mit der Kommunikation seitens der Bauleitung. Informationen zu Bauabschnitten oder Zeitplänen seien erst spät oder über Umwege gekommen. „Wir wussten zwar, dass gebaut werden soll, aber wann und in welchem Umfang, das wurde uns erst mitgeteilt, als die Baustelle schon fast stand“, erinnert sich Warnecke. Andere Betriebe hätten sogar erst über Dritte von den bevorstehenden Arbeiten erfahren.
Problem Umleitung
Die Umleitungsstrecken führen teils über schmale innerörtliche Straßen. Besonders in den Abendstunden zum typischen Feierabendverkehr stauen sich die Fahrzeuge rund um Obernkirchen und den Umleitungsstrecken nach Bückeburg. „Das ist für alle Beteiligten unangenehm – auch für unsere Kunden, die im Feierabendverkehr einfach schnell nach Hause wollen“, so Warnecke.
Und trotz aller Widrigkeiten betont der Unternehmer: „Wir wollen nicht jammern, sondern, dass die Leute wissen – alle Unternehmen in Gelldorf sind erreichbar!“ Aus Richtung Bückeburg und Minden komme man problemlos zu den Betrieben, aus anderen Richtungen müsse man Umwege in Kauf nehmen. Ach wenn die Asphaltarbeiten noch bis Anfang Dezember dauern sollen, hoffen die Betroffenen, dass die Baumaßnahme pünktlich abgeschlossen wird und danach wieder Normalität einkehrt auf der wichtigen Verbindungsstrecke.