Kurz vor den Sommerferien spreche ich im Steinberger Kindergarten jedes Jahr mit den zukünftigen Schulkindern über ihre Vorfreude aber auch ihre Sorgen, ja vielleicht Ängste angesicht des nahen Wechsels in die Schule. Ja, manchmal wird dabei Sorge laut: Ob ich das mit dem Lernen auch schaffe? Finde ich neue Freunde? Bleibt noch Zeit zum Spielen? Aber es ¸berwiegt doch immer die Vorfeude: Ich möchte Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Ich habe die Lehrerin schon kennengelernt und die ist nett. Ich freue mich auf die Pausen.
Aus Erfahrung lässt solche freudige Erwartung im Laufe der Schuljahre eher nach. Und das gilt dann auch für viele Erwachsene, wenn später der lang ersehnte Urlaub viel zu schnell zu Ende geht und die Tretmühle von Arbeit und Alltag wieder beginnt. Ich teile da das Erleben Vieler: Die Anforderungen steigen immer weiter, statt Vorfreude spüre ich die Last, ja oft die Überlastung.
Ich wünsche mir und uns da mehr von der kindlichen Zuversicht. Im Kindergarten wir im Schulanfängergottesdienst versuche ich die zu stärken, unter anderem mit biblischen Gestalten und Bildern, die von Gottes Geleit und Hilfe zeugen.
Ein solches Bild schenkt uns Psalm 18,30: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.” Diese Erfahrung durfte ich zum Glück schon oft machen: Wenn meine Kraft am Ende, mein Bemühen vergeblich war, ist mir neue Kraft oder eine neue Idee geschenkt, mal auch ein helfender Mensch an die Seite gestellt worden. Und manchmal ist auch die Gelassenheit des Zurückschraubens angesagt: Nicht jede Mauer kann oder muss übersprungen werden!
Noch kein Rezept aber vielleicht doch ein Mutmacher, nach der Ferienzeit das Beglückende wahr- und die Herausforderungen anzunehmen!