Wiederbelebung für Personenverkehr unwahrscheinlich | Schaumburger Wochenblatt

Wiederbelebung für Personenverkehr unwahrscheinlich

Die Bahnstrecke „Rinteln-Stadthäger Eisenbahn” hat einen hohen Sanierungsbedarf, eine Wiederaktivierung für den Personenverkehr erscheint unwahrscheinlich.  (Foto: nd)
Die Bahnstrecke „Rinteln-Stadthäger Eisenbahn” hat einen hohen Sanierungsbedarf, eine Wiederaktivierung für den Personenverkehr erscheint unwahrscheinlich. (Foto: nd)
Die Bahnstrecke „Rinteln-Stadthäger Eisenbahn” hat einen hohen Sanierungsbedarf, eine Wiederaktivierung für den Personenverkehr erscheint unwahrscheinlich. (Foto: nd)
Die Bahnstrecke „Rinteln-Stadthäger Eisenbahn” hat einen hohen Sanierungsbedarf, eine Wiederaktivierung für den Personenverkehr erscheint unwahrscheinlich. (Foto: nd)
Die Bahnstrecke „Rinteln-Stadthäger Eisenbahn” hat einen hohen Sanierungsbedarf, eine Wiederaktivierung für den Personenverkehr erscheint unwahrscheinlich. (Foto: nd)

Der Landkreis stellt 100.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen auf der Bahnstrecke „Rinteln-Stadthagener Eisenbahn“ bereit. Der Betrag reicht nur für die dringendsten Ausbesserungsmaßnahmen, für eine Reaktivierung für den Personennahverkehr wie von den „Grünen“ angestrebt, gibt es im Kreistag keine Mehrheit.

„Freunde, wir müssen das Thema beerdigen“, betonte Klaus-Dieter Drewes, Sprecher der CDU-Fraktion während der vergangenen Kreistagssitzung. Die Christdemokraten seien bereit, eine Nutzung für den Güterverkehr auf dem ersten Streckenabschnitt vom Bahnhof Stadthagen West bis zum Georgschacht zu unterstützen. Ein Großteil der Strecke werde jedoch nicht mehr für den Güterverkehr, geschweige denn Personennahverkehr genutzt werden können, so Drewes.

Voraussichtlich nicht förderfähig

Die Landesverkehrsgesellschaft hatte in einem Bewertungsverfahren untersucht, ob eine Reaktivierung der Trasse für den Personenverkehr förderfähig ist. Hier war die Behörde zu dem Urteil gekommen, dass die Sanierung voraussichtlich nicht förderfähig ist. Für die Sanierung der gesamten Strecke setzt die Diepholzer Kreisbahn Kosten von rund 20 Millionen Euro an. Eine solche Summe sieht die Landkreisverwaltung ohne massive Förderung durch das Land als nicht stemmbar an. Derzeit wird die Strecke im Abschnitt zwischen dem Georgschacht und Stadthagen West sowie für Wagenabstellungen im Bahnhof Rinteln-Nord genutzt. Das Unternehmen Ardagh Glass in Obernkirchen schließt eine künftige Nutzung nicht aus, so die Verwaltungsvorlage. Zurzeit ist die Strecke im Abschnitt Rinteln – Nienstädt wegen erheblicher Mängel gesperrt.

„Wichtiger Bestandteil des Mobilitätskonzept“

Cornelia Laasch führte während der Kreistagsdiskussion für die „Grünen“ aus, dass die Strecke ein wichtiger Bestandteil des Integrierten Mobilitätskonzept des Landkreises sei. Sie besitze Potential für den Personennahverkehr, hier sei auch an moderne, alternative Nutzungen abseits des klassischen Zugverkehrs zu denken. Zudem sei sie für manche Unternehmen an der Strecke von großer Bedeutung, sie könne für den Güterverkehr eine wichtige Rolle spielen.
Michael Dombrowski, Fraktionssprecher der Grünen, warnte davor, „die Gleise“ herauszureißen. Es sei wichtig, die Infrastruktur für die Zukunft zu erhalten. In diesem Zusammenhang sei auch an den Verteidigungsfall zu denken. Wäre die Strecke zwischen Stadthagen und Hannover unterbrochen, könnte dann von Stadthagen über Rinteln und Hameln eine Verbindung nach Hannover aufrecht erhalten bleiben, so Dombrowski.

„Strecke ist marode“

Petra Ritter (CDU), unterstrich dagegen, dass die Strecke in hohem Maße „marode“ sei. Dies zeige sich auch daran, dass es schwierig sei, einen Betreiber für die Trasse zu finden. Es sei an der Zeit, in das Projekt keine Energie mehr zu investieren und den Aufbau einer Fahrradtrasse anzustreben.
Die Landkreisverwaltung formulierte in ihrer Vorlage, dass eine weitere Nutzung der Bahnstrecke Rinteln – Stadthagen für den Güterverkehr unterstützt werden solle und eine Übernahme gegebenenfalls von Teilstrecken durch eine neues Eisenbahninfrastrukturunternehmen angestrebt werden solle. 100.000 Euro sollten für Sanierungsvorhaben vorgehalten werden.
Diesem Vorschlag stimmte die Mehrheit des Kreistages zu, die CDU-Abgeordneten votierte dagegen, bei zwei Enthaltungen.

Foto: nd


Bastian Borchers
Bastian Borchers
Redakteur Schaumburger Wochenblatt
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