Für Roland Kramer zählt bei der Rodenberger Feuerwehr nicht die hohe Zahl an Einsätzen, sondern die nach seiner Einschätzung überdurchschnittlich starke Präsenz und das fachliche Können rund um die Uhr. Bei den verschiedensten Einsätzen war die Wehr im Vorjahr vor Ort. Schwere Unfälle, aber auch Klein- und Großbrände brachte Dirk Sassmann in seiner Rückschau in Erinnerung. Froh zeigte er sich darüber, dass nach Jahren der Fahndung der Rodenberger Brandstifter endlich dingfest gemacht werden konnte. Er hob auch hervor, dass viele Einsätze während der Regelarbeitszeit der meisten Kameraden gefahren werden mussten. „Ein Dankeschön gilt hiermit den Arbeitgebern in unserer Samtgemeinde, die unsere Kräfte regelmäßig von ihrem Arbeitsplatz freistellen”, stellte der Zugführer heraus. Der wohl schwerste Unfall des Jahres ereignete sich Karfreitag, bei dem drei Insassen eines Pkw kurz vor Bad Nenndorf ums Leben gekommen sind. Ein schlimmes Ende fand das Jahr mit dem Einsatz in Groß Hegesdorf, bei dem eine verschüttete Person nur noch tot geborgen werden konnte.
Kritik kam von Böhm in Bezug auf die Lehrgänge auf Landesebene. Fehlen würden Möglichkeiten der Aus- und Fortbildung bei Themen wie „Absturzsicherung”, „Hochwasser- und Sturmschäden” oder „Schnee- und Eisglätteunfälle”. Hier müsse ein Umdenken erfolgen, weil das Angebot an den Landesfeuerwehrschulen in keiner Relation zu der Geräteentwicklung und der tatsächlichen Einsätze bei den Wehren stehen würden. „Die Ausbildung muss definitiv mit Multiplikatoren über die Feuerwehrschulen passieren”, forderte der Stellvertreter. Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann dankte der Feuerwehr für ihren Einsatz und stellte fest, dass die Wehr ihre Ausrüstung mit „sehr viel Augemaß” zusammengestellt habe. Er bezog sich damit auch auf die Bemerkung von Böhm, dass die moderne Ausstattung im neuen Löschwagen bis auf das Dekontaminierungsgerät bereits im Einsatz von nutzen gewesen sei. „Jeder Euro, der hier investiert wird, ist gut investiertes Geld”. Rodenbergs Bürgermeister hatte diesen lobenden Worten nur noch hinzuzufügen, dass vor allem die Jugendfeuerwehr innerhalb des Landkreises einen besonders guten Ruf habe.
Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote ging kurz auf die Einsatzlage auf der Autobahn ein. Zusätzliche Mittel von Land oder Bund für die Wehren in diesem neuralgischen Einsatzgebiet würden wohl auch in Zukunft nicht fließen, trotz eindringlicher Appelle. Um die Einsatzfähigkeit halten zu können, sei die Nachwuchsförderung von besonderer Wichtigkeit. Er wolle keine Ängste schüren, aber nur wenn die Jugend für die Arbeit in der Feuerwehr begeistert werden könne, sei der Bestand gesichert, so der Kreisbrandmeister.
Gemeindebrandmeister Jürgen Wilkening sieht die Wehren in der Samtgemeinde hervorragend ausgestattet. Bedenklich sei die hohe Zahl an schweren Verkehrsunfällen, bei denen die Einsatzkräfte gefordert waren. Foto:pd