Van der Winkel hatte am Ende der siebenmonatigen Bauzeit Geschäftsfreunde, Nachbarn, Lieferanten und Mitarbeiter eingeladen. Der vom Rodenberger Architekt Siegert Beck entworfene Anbau an das schon mit seinem bisherigen Pultdach sehr markante Gebäude im Lauenauer Logistikpark wurde vor allem zugunsten von Ausstellungs- und Seminarflächen ergänzt. Statt bisher 300 Quadratmetern stehen im zentralen Firmensitz für den deutschsprachigen Raum jetzt rund tausend Quadratmeter zur Verfügung.
Stuhlreihen, Tischgruppen sowie Sitzmöbel auf kleinen Podesten an den Seitenwänden verdeutlichen dabei das komplette Sortiment der unter dem Traditionsnamen florierenden Firma. Gegenwärtig werden 15 Stuhl- und sechs Tischprogramme vertrieben, die Zahl der unterschiedlichen Modelle in Farbe und Ausstattung nicht eingerechnet. Neben der direkten Präsenz in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und Großbritannien werden Casala-Möbel nach Angaben der Geschäftsleitung in 25 Länder der Erde exportiert.
Warum van der Winkel von seinen Investitionen überzeugt ist, begründete er in seinem Grußwort: Im Durchschnitt kaufe jeder der 85 Millionen Deutschen pro Jahr eine neue Sitzgelegenheit. „In diesem Meer angeln wir jeden Tag”, schilderte er sein Bild der Wirtschaftslage: „Angeln ist einfach, wer aber Fische fangen will, muss wissen, wie sie schwimmen.” Folgerichtig biete Casala nun am Standort Lauenau die Möglichkeit, sich konkret über Modelle zu informieren.
„Das sieht richtig gut aus”, lobte Lauenaus Bürgermeister Heinz Laufmöller die bauliche Erweiterung. Seine Nachricht, dass die Gemeinde soeben den Endausbau der Magirusstraße beschlossen habe, löste spontanen Beifall aus.
Diesen Wunsch hatte van der Winkel bereits in seiner Begrüßung vermerkt. Casala würde in diesem Jahr 95 Jahre alt, der Neustart in Lauenau liege jetzt zehn Jahre zurück: „Das wäre dann doch das richtige Geburtstagsgeschenk.”
Bemerkenswert am Rande: Dem Ausstellungsbereich ist ein kleines Museum angegliedert mit Modellen aus allen Lauenauer Casala-Epochen und unter anderem einem Katalog von 1926. Foto: al