Warum Heilmann bereits Details vorstellte, begründete er mit andauernden Gerüchten im Ort, die Gemeinde fahre ihre „Finanzen an die Wand”. „Nichts davon stimmt”, erklärte er. Das Gegenteil sei der Fall, weil „wir immer sauber finanzieren”. Dies gelte im Übrigen auch für alle anderen Etats in der Samtgemeinde.
In der Eröffnungsbilanz ist das Vermögen des Fleckens mit 20,5 Millionen Euro ausgewiesen, davon seien durch Darlehen 5,4 Millionen Euro finanziert. Die Fremdkapitalquote liege bei 24,5 Prozent. Eine Grenze sei jedoch erst bei einem Anteil von 67 Prozent erreicht: „Wir haben bei entsprechendem Bedarf also noch viel Luft.” Die Eigenkapitalquote sei mit 55,5 Prozent ermittelt worden – weitaus mehr als eine geforderte „gute Bonität”, die bei etwa 25 Prozent liege.
Heilmann ging auch auf die vor allem von den „Grünen” erhobene Kritik ein, die von der Gemeinde erworbenen Immobilien seien aus Steuermitteln saniert worden. „Stimmt nicht”, erklärte er: „Alles ist fremdfinanziert und trägt sich selbst.” Eine Ausnahme würden lediglich das vom Jugendforum genutzte „Düvel-Haus” und das „Sägewerk” bilden. Bei Ersterem „machen wir das gern”; Letzteres sei ohnehin nicht für Erträge bestimmt, sondern solle „Kultur und Geselligkeit fördern”.
In seiner Stellungnahme verwies der Gemeindedirektor auch auf den vom Rat einstimmig zur Kenntnis genommenen aktuellen Bericht der Rechnungsprüfer des Landkreises Schaumburg: „Ich bin sehr dankbar dafür, dass gerade der Aufwand für den Gewerbepark in Tiefe und Breite aufgeschlüsselt worden ist.” So könne der Rat selbst nachlesen, dass in den zehn Jahren seit dem Erwerb der Industriebrache 8,2 Millionen Euro investiert worden und die Mieteinnahmen auf zuletzt jährlich 403.000 Euro angestiegen seien. Zudem könne der Bevölkerung mit Sport- und Freizeitstätten Vielfalt geboten werden. Sicherlich sei der Niedergang von Casala ein Schock gewesen: „Heute sehen wir das als Segen für unseren Ort.” Die damals verloren gegangenen Stellen seien längst kompensiert worden – mit „200 neuen Arbeitsplätzen in einem gesunden Mix”. Während SPD-Sprecher Uwe Budde auf die neben den Investitionen noch mögliche jährliche Tilgung in Höhe von 225.000 Euro verwies, blieb Karsten Dohmeier (Grüne) bei der Kritik aus seiner Partei: „Aber alle Investitionen führen zu einer weiteren Verschuldung der Gemeinde.” Foto: al