Für die Sozialdemokraten begründete deren Sprecher Harald Schmidt den Antrag, stieß dabei aber auf Widerspruch von Dirk Tetzlaff (CDU), der zunächst dessen Sinn bezweifelte: Seines Wissens gebe es keine konkreten Bauabsichten. Überhaupt seien diese angesichts des gegenwärtigen Gebietsschutzes gar nicht umsetzbar. Baubereichsleiter Jörg Döpke sah dagegen in der Vorgehensweise durchaus Sinn. Einerseits sei in einer öffentlichen Veranstaltung eine konkrete Absicht erklärt worden. Andererseits habe der Kreis zu gegebener Zeit über den Fortbestand des Landschaftsschutzes zu entscheiden: „Dazu kann der Rat eine konkrete Haltung einnehmen.”
Thorsten Flügge (SPD) befürwortete ebenfalls einen klaren Standpunkt: „Wir kennen doch die massiven Bedenken der Bürger.” Petra Kallwaß, parteiloses Mitglied der CDU-Fraktion, bekannte, zwei Herzen schlügen in ihrer Brust: der Wunsch nach einer Energiewende sowie die „auch eigene Betroffenheit”. Sie bedauere, dass inzwischen eine „heftig gegeneinander geführte Diskussion” im Dorf entbrannt sei. Es müsse doch eine Lösung für den Verzicht auf Atomenergie gefunden werden: „vielleicht mit einer kleineren Windkraftanlage”.
Davor warnte wiederum Schmidt, da mit der Errichtung eines Windrades das spätere „Repowering” zugunsten größerer und effektiverer Technik möglich werden könnte: „Und das kriegen wir dann nicht mehr weg.”
„Wir müssen für das Dorf mehr Einwohner gewinnen”, verlangte Flügge, „wenn wir an den schönsten Stellen Hülsedes eine mögliche Bebauung minderwertiger machen, kommt keiner mehr.” Deshalb habe die Gemeinde eine klare Haltung einzunehmen.
Unmittelbar nach dem Beschluss übergab der Sprecher der örtlichen Bürgerinitiative „Gegenwind”, Hans-Walter Krannich, das Ergebnis einer Unterschriftenaktion in allen drei Hülseder Ortsteilen: 344 Einwohner bezeugten darin ihren Protest gegen die Windkraftpläne.
Inzwischen gehört auch Grünen-Ratsherr Michael Ensslen dazu. Lange Zeit hatte er nach eigenen Angaben den Bau von Windenergieanlagen in der Gemarkung befürwortet. In der Ratsdiskussion gab er nun zu, „angesichts der Bürgerproteste eine neue Position eingenommen” zu haben. Auch werde er „als Grünen-Politiker kein Landschaftsschutzgebiet aufheben”. Foto: al