Es geht darum, die Wasserqualität zu erhalten und zu schützen. Aus diesem Grund erfolgt in der Kooperation Trinkwasserschutz Schaumburg in insgesamt sieben Trinkwassergewinnungsgebieten des Landkreises eine spezielle Wasserschutzberatung für die Landwirte. Federführend ist hier der Wasserverband Nordschaumburg tätig, die Beratung wird durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen durchgeführt. Die Wasserschutzberatung wird aus Mitteln der Wasserentnahmegebühr (7,5 Cent pro Kubikmeter) sowie aus EU-Fördermitteln finanziert. Aktuell stehen 900.000 Euro für die fünfjährige Förderphase, die noch bis 2020 läuft, zu Verfügung. Werner Volker, Geschäftsführer des Wasserverbandes Nordschaumburg, betonte, dass es darum gehe, im Vorfeld mit den Landwirten über Düngung und Pflanzenschutz zu sprechen und entsprechende Lösungen zu finden, um eine möglichst grundwasserschonende Landwirtschaft zu garantieren. Die Teilnahme an diesem Angebot ist freiwillig, wird aber sehr gut angenommen. Insbesondere Landwirte mit großem Flächenanteil nehmen an den insgesamt vier Beratungstagen pro Jahr teil, wie Rolf Hiltenhagen von der Landwirtschaftskammer deutlich macht. Darüber hinaus gehen die Berater in die Einzelbetriebe, um mit ihnen beispielsweise eine individuelle Düngeplanung vorzunehmen. Das Angebot ist für die Landwirte kostenlos. Die Förderung umfasst auch den Verlustausgleich bei der Pflanzung von so genannten Zwischenfrüchten, die in einer Liste aufgeführt werden. Diese nehmen besonders viel Stickstoff auf, dessen Auswaschung in den Wintermonaten wird reduziert. Nach der Gerstenernte pflanzt der Landwirt beispielsweise Senf oder Gräser an, um dann im nächsten Frühjahr Mais oder Zuckerrüben anzubauen. Hiervon profitieren die Landwirte, da die Bodenqualität verbessert wird und weniger Dünger eingesetzt werden muss. Die Wasserschutzgebiete umfassen etwa 5.500 Hektar, eine Beratung der Landwirte findet bereits seit 1994 statt. In regelmäßigen Trinkwasseranalysen wird die Qualität überprüft. Laut Volker ist in dem Gebiet der Nitratgehalt von 23 Milligramm pro Liter stabil geblieben und liegt damit deutlich unter dem Grenzwert von 50 Milligramm. Aber auch die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln trägt zum Erhalt der Wasserqualität bei. Aus diesem Grund erhalten die Landwirte im Rahmen der Beratung genaue Auskünfte darüber, wie die aktuellen Werte ausfallen und wie sie weiter verfahren sollten. So können Landwirt- und Wasserwirtschaft eng aufeinander abgestimmt den Schutz des Trinkwassers kontrollieren. Foto: mk