Lisa Kreißler, in Bückeburg geboren und in Waltringhausen aufgewachsen, Autorin bereits mehrerer Romane, nutze ihre Heimat als teils vordergründig gegenwärtige, teils mythische Landschaft für die psychologische Entwicklung ihrer Figuren, so die Jury. Ihre Sprache, die mit hintergründigem Humor beständig eine zweite Realität durchschimmern lasse, ziehe den Leser unmittelbar in ihren Bann. Die Graphic-Novel-Künstlerin Maximiliane Spieß aus Rinteln erzähle in bildmächtiger Sprache von einer Ziegelei nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, deren Besitzer aus der Gefangenschaft heimkehrt. In ihrem widerständigen, klassische Erzählperspektiven auflösendem Werk treiben die vielfach verletzten Figuren einem apokalyptischen Ende zu. Mit kurzen Lesungen gaben die beiden Preisträgerinnen dem beeindruckten Publikum einen Einblick in ihre Werke. Die stellvertretende Landrätin Helma-Hartmann Grolm und die Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft Lu Seegers hatten zuvor festgehalten, dass der Kulturpreis des Schaumburger Landes seit 20 Jahren in Zusammenarbeit mit der Schaumburger Landschaft und mit Unterstützung der Sparkasse Schaumburg vergeben werde. Diesmal galt der Preis dem Feld Prosa-Literatur. Die Texte sollten sich im weiten Sinne und auf innovative Weise mit Schaumburg beschäftigen. Mit 14 Bewerbern und 17 Beiträgen sei eine erstaunlich hohe Beteiligung erreicht worden. Foto: bb