Der Weg auf den ersten Arbeitsmarkt ist für Menschen mit Handicaps nicht einfach. Um diese bei der Wahrnehmung ihrer Rechte auf Bildung und Arbeit zu unterstützen und zu begleiten, gibt es das BIM. Wenn ein Mitarbeiter der PLSW den Wunsch äußert, außerhalb einer der sieben Werkstätten der Lebenshilfe zu arbeiten, macht sich das Team des BIM an die Arbeit. Firmen werden kontaktiert, in gemeinsamen Gesprächen mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern wird der richtige Arbeitsplatz gesucht – und in der Regel auch gefunden. „Wie begleiten derzeit etwa 130 Menschen in Praktika und 100 in ausgelagerten Arbeitsplätzen. Diese Zahl hat sich seit 2014 vervierfacht”, freut sich Harloff, die mit ihrem Team mit rund 160 Arbeitgebern sowie IHK, Handwerkskammern, Verwaltungen und anderen Einrichtungen zusammenarbeitet. „Schade finde ich, dass wir so wenige Kooperationspartner im Bereich des Öffentlichen Dienstes haben”, benennt Harloff dabei einen Wehrmutstropfen ihrer Arbeit. „Gemeinnützige Arbeitnehmerüberlassung” nennt sich das Procedere, bei dem Firmen Mitarbeiter der PLSW beschäftigen können. Die Beschäftigten bekommen dabei ein höheres Gehalt, die Betriebe einen staatlichen Zuschuss von bis zu 75 Prozent des Lohnes, Firmen und Mitarbeiter können die Zusammenarbeit jederzeit beenden, wenn es im Einzelfall einmal nicht „passt”. In mehreren, allerdings wenigen Fällen ist es auch schon gelungen, gehandicapte Menschen in ein festes Arbeitsverhältnis auf dem 1. Arbeitsmarkt zu vermitteln. Ganz wichtig ist dem Team des BIM das Vertrauensverhältnis zwischen allen Beteiligten. So ergibt sich ein Gewinn für alle Seiten. „Unsere Mitarbeiter beeinflussen oft das Betriebsklima positiv”, berichtet Dirk Ersfeld von seinen Erfahrungen. So sensibilisieren sie beispielsweise durch ihren erhöhten Kommunikationsbedarf die Beschäftigten der Betriebe. Zum Teil schaffen Firmen daher sogar zusätzliche Arbeitsplätze – so hat ein EDV-Unternehmer einen Mitarbeiter der PLSW dafür eingestellt, seine Belegschaft mit Getränken zu versorgen. Diese genießen den Service und müssen ihre Arbeit seltener unterbrechen. Auch auf neue Projekte lässt sich das BIM immer gerne ein. So ist bei der AWS in Sachsenhagen eine Sortieranlage entstanden, in der ausschließlich eine Arbeitsgruppe der PLSW beschäftigt ist. „Oft sind die Vorurteile Außenstehender völlig überzogen. Ein Landwirt wollte von mir wissen, ob unsere Leute nicht in der Gefahr stehen, von einem Traktor überfahren zu werden. Meine Antwort lautete: ‚Unser Mann fährt den Traktor selbst!’”, nennt Ersfeld ein prägnantes Beispiel. Foto: pp/pr