Um Unfälle zu vermeiden setzte die FUK vor allem auf Prävention. In einem Gespräch mit Vertretern des Landkreises lobte Wittschurky ausdrücklich die vorbildliche Arbeit im Landkreis Schaumburg.
Jeder sechste Unfall in Niedersachsen sei auf das SRS-Syndrom zurückzuführen. „Stolpern, rutschen, stürzen” stehen hinter der Abkürzung. „Wir beobachten das seit Jahren,” so Wittschurky. Vor zwei Jahren hat die FUK an den Landesfeuerwehrschulen damit begonnen, statt beiger Schläuche neongelbe einzusetzen. Diese seien selbst bei schlechten Sichtbedingungen noch immer gut als „Stolperfalle” auszumachen. Kleine Maßnahme mit großer Wirkung, die dazu beiträgt, die Kosten für die FUK zu senken.
2009 wurden insgesamt 6,3 Millionen Euro an Entschädigungsleistungen niedersachsenweit gezahlt. Geld, das von den Landkreisen kommt. Pro Einwohner zahlt der Landkreis Schaumburg 1,03 Euro pro Jahr an die FUK. Eine Solidargemeinschaft, die den kommunalen Trägern den Rücken freihält. Denn sie haften im Falle eines Unfalls. Schnell können Heil- und Behandlungskosten zusammen kommen, die ein Landkreis nicht zahlen könnte. Nur ein Beispiel: Ein Tag auf der Brandverletztenstation der MHH kostet rund 2600 Euro.
Umso wichtiger sei die Prävention. Den Umgang mit Hitze und Feuer zu üben, die Erfahrung von körperlichen Grenzen zu machen sei für alle Kameraden von Bedeutung, damit sie im Einsatz richtig handelten. Die Schutzausrüstung sei so gut, dass der menschliche Körper Hitze nicht mehr wahrnehme. Es gehe nicht darum, im Container „Feuerwehr-Rambos” heranzuzüchten, sondern den Kameraden ihre eigenen körperlichen Grenzen aufzuzeigen. Im Einsatz geht es um das Leben eines Menschen.
Im vergangenen Jahr haben bereits 240 Kameraden an der „Heißausbildung” teilgenommen. In einem Container übten sie in Schutzausrüstung und unter Atemschutz den Umgang mit der Hitze. Der nächste Termin in Schaumburg steht bereits fest.
Ende August mietet der Landkreis erneut einen Container zur Heißausbildung. Rund 40 Euro pro Teilnehmer kostet diese Ausbildung, so Klaus-Peter Grote, Kreisbrandmeister. Die FUK sagte dem Landkreis einen finanziellen Zuschuss von 1000 Euro für die Übung zu. „Diese Ausbildung bereitet die Feuerwehrkameraden in besonderer Weise vor. Wir unterstützen das sehr,” so Wittschurky.
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