Dass gerade an dieser Stelle am besten Windenergie nutzen lässt, weiss man schon seit Jahren. Als die Samtgemeinde Rodenberg sich auf die Suche nach Vorzugsstandorten begab und dafür die später entsprechend genutzte Fläche am Großen Riesen bei Apelern ausgewiesen hatte, war die leicht ansteigende Höhenlage zwischen den Siedlungen „Klein Amerika” und dem Bereich um den Eimbeckhäuser Bahnhof als ebenfalls geeignet befunden worden. Später wurde dort ein erstes Vorhaben projektiert, jedoch nicht weiter verfolgt. Nun aber war ein zweiter Anlauf erfreulich. Kritiker rügten zwar die Nähe zum streng unter Naturschutz stehenden Walterbachtal und auch die Beeinträchtigung des bislang malerischen Landschaftsbilds – jedoch vergeblich. Die Behörden erteilten die erforderlichen Genehmigungen. Schon seit Wochen wurden die Fundamente errichtet. Für jeden der Masten sind 240 Kubikmeter Beton einschließlich starker Bewehrung in den Boden gearbeitet worden, um die Riesen standfest zu machen und die sich durch sie übertragenden Kräfte von Winddruck und Flügelbewegungen abzufangen. Schließlich soll künftig jeder Rotor bis zu 900 Kilowattstunden Strom erzeugen. Auch bei ganz hohen Windstärken ist dies möglich: Die Neigung der Flügel ist veränderbar, so dass sie bei starken Luftströmungen weniger Widerstand bieten.
Dass nahe der Bundesstraße 442 tatsächlich der Wind vielleicht tüchtiger als anderswo weht, musste Bauleiter Aleksej Vogel schnell feststellen. Bereits beim ersten Montage-Tag für Rotor und Flügel beorderte er seine Mitarbeiter bald wieder auf festen Boden. Zu stark blies die Brise in 76 Meter Höhe, wo die vier Monteure auf einer kleinen Plattform die notwendigen Installationen leisteten. Nicht nur ihr Arbeitsplatz ist außerordentlich aussichtsreich. Bereits der Transport in einem Stahlkorb am langen Ausleger eines Autokrans dürfte ein atemberaubendes Ereignis sein. Spätere Montagearbeiten in luftiger Höhe verlangen den Aufstieg über eine lange Leiter im Innern des schmalen Stahlturms. Während die erste Windenergieanlage bereits komplett montiert ist, hat Ende vergangener Woche die Montage des zweiten Trägers in etwa hundert Metern Entfernung begonnen. In weiteren zwei Arbeitstagen soll bald auch auf ihm das große Windrad folgen.
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