„Schulen für Afrika” heißt das Motto der weltweit agierenden Hilfsorganisation, für die Hannelore Stühm im Schaumburger Land als Teamleiterin eingesetzt ist. Gemeinsam mit einer pädagogischen Hilfskraft aus Obernkirchen entwickelte die aus Bad Eilsen stammende Helferin die Idee, altes Mobiliar originell aufzufrischen. Drei Schulen in Obernkirchen, Heeßen und Bückeburg beteiligten sich daran.
Stühm gewann jedoch auch zwei Erwachsene: den Schaumburger Bildhauer Artur Friske sowie die Rodenberger Künstlerin Marina Brand. Diese begeisterte die Mitglieder ihres ständigen Malkurses, so dass sich in ihrem Lauenauer Atelier bald ein knappes Dutzend Stühle reihten.
Doch schon vor dem ersten Pinselstrich war die Überraschung groß: Stempel auf der Unterseite der Sitzfläche verrieten, dass die hölzernen Möbel an den Ort ihres Ursprungs zurückgekehrt waren: Denn Brands Werkstatt befindet sich im Dachgeschoss eines ehemaligen Casala-Fabrikgebäudes. Dort war seit den fünfziger Jahren das so genannte „lose Schulgestühl” produziert worden, dem zugleich nachgesagt wird, dass es eigentlich unverwüstlich sei.
Tatsächlich macht das ehemalige Inventar mit seinen charakteristischen Kufen einen durchaus soliden Eindruck. So realisierten die Freizeitkünstler sehr schnell ihre Ideen für ein neues Outfit: Ein Stuhl gleicht einem Zebra, auf einem räkelt sich eine Nixe, auf einem dritten schlängelt sich ein Regenbogenfisch. Ganz auf Natur abgestimmt sind „Wiese und Rapsfeld”. Und auf einer Lehne fallen die Blütenblätter eines Gänseblümchens zur ewig quälenden Sorge „Er liebt mich, er liebt mich nicht..”
Inzwischen ist den Malkurs-Mitgliedern die originelle Stuhlparade sehr ans Herz gewachsen. Aber sie wollen ja Unicef durch Spenden helfen. Deshalb werden die Möbel gegen einen angemessenen Preis veräußert. Ab sofort können sie mittwochs von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 17 bis 21 Uhr im Atelier „Art” im Dachgeschoss von Gebäude 2 (Eingang Hofseite) besichtigt werden. Marina Brand aber sucht noch eine weitere geeignete Gelegenheit zur Präsentation für interessierte Lauenauer oder ehemalige „Casala”-Beschäftigte.
Sollten sich keine Käufer finden, hat Hannelore Stühm schon Ideen: Geplant sind eine Ausstellung im Herbst in der Kurverwaltung Bad Eilsen, ein Stand auf dem Stadthäger Marktplatz zum Weltkindertag am 18. September sowie am 5. September ein Benefiz-Konzert im Rintelner Brückentorsaal. Foto: al