Als Ziel dient dabei die sogenannte Arenberg-Scheibe. Vom 75 Zentimeter breiten Mittelpunkt breiten sich Ringe in gleichmäßigen Abständen aus, an denen sich der Wert des Wurfs errechnen lässt. Das haben die Kandidaten der jüngsten Sportfischerprüfung bereits erfahren müssen. Auf Distanzen zwischen zehn und 25 Metern mussten sie Pendel-, Überkopf- und Weitwurf unter den aufmerksamen Augen von Wilfried Wehrmann demonstrieren. Dieser kontrolliert das Können künftiger Sportfischer schon seit über vier Jahrzehnten.
Das neu erworbene theoretische Wissen wird in wenigen Tagen abgefragt. Dann liegen 30 Stunden Theorie hinter den 39 Teilnehmern aus dem Schaumburger Land und der benachbarten Region Hannover. Den Unterricht gestaltete der stellvertretende ASV-Vorsitzende Jan-Walter Schade in 30 Stunden unter anderem zu den Themen Fischarten, Gewässerkunde, Naturschutz. Aufpassen ist erforderlich: „Es kommt schon vor, dass Prüfungen nicht bestanden werden”, weiß Schade aus Erfahrung. Wer das Zertifikat nicht erwirbt, muss die vielleicht schon vorhandene Angel wieder an den Haken hängen: Erst die bestandene Prüfung berechtigt zum Erwerb des Fischereischeins oder zur dauerhaften Mitgliedschaft in einem Angelsportverein.
Damit sich etwaige Besucher am Plötzensee nicht über die sieben Pflasterfelder auf grüner Wiese wundern, hat Gewässerwart Erwin Hasenpusch eigens ein großes hölzernes Schild mit dem Hinweis auf die „Casting-Anlage” gefertigt und es dem Verein gespendet. Dass Hasenpusch seine Aufgabe der Pflege und Unterhaltung des Geländes sehr ernst nimmt, ist rund um das Ufer der früheren Tongrube nicht zu übersehen. Auch deshalb bleibt der Plötzensee nur Mitgliedern vorbehalten. Auswärtige Sportfischer, die eine Gastkarte erwerben, dürfen nur am Pohler Wiesenweiher auf Beutefang gehen.
Aber zur Prüfung durften auch alle Lehrgangsteilnehmer an den Plötzensee kommen. In früheren Lehrgängen mussten Teilnehmer ihre Angeln stets im Lauenauer Volkspark auswerfen. Foto: al