Sie nehmen den Pflegern das Anreichen der Mahlzeiten ab und sorgen für die Transporte der Bewohner über die langen Flure im Seniorenzentrum zu Spielen und Therapien mit den Betreuungskräften. „Diese eingesparte Zeit kommt Pflegern, Betreuungskräften und Bewohnern zugute. Gerade die Pfleger können sich jetzt noch besser um die älteren Menschen kümmern und ihnen mehr Zuwendung geben”, freut sich Heimleiter und Geschäftsführer Raid El-Salmi. Ein Pfleger müsse schließlich auch gepflegt werden. „Wenn ich den Pfleger nicht pflege, kann er den Bewohnern keine Kraft und Zuwendung geben und sie seinerseits gut betreuen”, hat der Geschäftsführer erkannt.
In einem ersten Schritt hatte El-Salmi gemeinsam mit seinen Mitarbeitern die Zeitfresser und Störfaktoren in der Pflege analysiert. Dabei kam heraus, dass bezogen auf die fünf Stationen im Seniorenzentrum der Pflege täglich 32,5 Stunden verloren gingen. Eine Analyse ergab, dass vor allem die vielen Laufwege in dem großen Haus viel Zeit kosten. Das war für Raid El-Salmi das Signal zum Umdenken. Ein Mitarbeiter wurde neu eingestellt – ein weiterer wechselte in den Servicebereich. Die neuen Servicekräfte müssen mindestens ein Jahr in der Pflege gearbeitet haben, um ein gutes pflegerisches Verständnis für die Bewohner aufzubringen.
Pflegekraft Diana Schlüter ist von der neuen Regelung angetan. „Das ist wirklich eine sehr gute Sache. Ich kann mich jetzt mehr um die Bewohner kümmern, weil ich nicht mehr Essen austeilen muss”, hat sie festgestellt. Es sollte noch mehr reine Service-Mitarbeiter im „Nora” geben, hat sie bereits vorgeschlagen.
Therapiehund Paule, ein Golden Retriever, sorgt ebenfalls für gutes Klima im Haus. „Paule öffnet bei den Menschen viele Türen, die sonst verschlossen bleiben”, weiß El-Salmi. Diese und weitere Maßnahmen hatten im Januar zur Auszeichnung der Einrichtung mit dem CSR-Siegel für besonders verantwortungsbewusstes und werteorientiertes Handeln geführt. CSR steht für Corporate Social Responsibility – es meint die freiwillige Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Die Auszeichnung verleiht der Wirtschaftsförderverein Pro Hannover Region jährlich zusammen mit der Hannoverschen Volksbank und der NiedersachsenBank (NBank) an geeignete Unternehmen.
Das „Nora” wurde am 1. Juli 2002 mit zunächst 47 Plätzen eröffnet und vor drei Jahren für weitere 64 Bewohner erweitert. Für alle stehen Einzelzimmer mit einer Mindestgröße von 16 Quadratmetern zur Verfügung. Der aus dem arabischen Katar stammende Heimleiter war 1989 nach Deutschland gekommen und hatte während eines Studiums in Maschinenbau seine besondere Neigung zur Pflege alter Menschen erkannt. Heute ist er selbst examinierter Altenpfleger mit verschiedenen Zertifikaten. Foto: al/p.