Bei der morgigen Wahl werden nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes im Bundesgebiet insgesamt etwa 61,8 Millionen Deutsche wahlberechtigt sein, davon 31,8 Millionen Frauen und 30 Millionen Männer. Wie der Bundeswahlleiter mitteilt, ist die Zahl der Wahlberechtigten damit etwas geringer als bei der letzten Bundestagswahl 2009. Damals durften rund 62,2 Millionen Personen wählen. Zu den Wahlberechtigten gehören auch etwa drei Millionen Erstwähler, die seit der letzten Bundestagswahl volljährig geworden sind. Von den rund 7,9 Millionen Einwohnern Niedersachsens sind voraussichtlich etwa 6,1 Millionen Menschen (77,3 Prozent der Einwohner) wahlberechtigt.
Die Wahlberechtigten können insgesamt 598 Abgeordnete für den Deutschen Bundestag wählen. Davon werden 299 in den Wahlkreisen und 299 nach den Landeslisten gewählt. Jeder Wähler hat zwei Stimmen: eine Erststimme und eine Zweitstimme. Mit der Erststimme wählen die Wähler die Bewerber in den 299 Wahlkreisen direkt. In jedem Wahlkreis ist gewählt, wer die meisten Erststimmen auf sich vereinigt. Die auf diese Weise gewählten 299 Bewerber ziehen auf jeden Fall, d. h. ohne Berücksichtigung der Mehrheitsverhältnisse der mit der Zweitstimme zu wählenden Parteien, in den Bundestag ein. Mit der Erststimme wird also entschieden, welcher Abgeordnete für einen bestimmten Wahlkreis in den Deutschen Bundestag kommt. Die übrigen 299 Sitze werden mit der Zweitstimme gewählt. Mit der Zweitstimme wählen die Wähler eine der von den Parteien in den Ländern aufgestellten Landeslisten. Die Zweitstimme ist die maßgebende Stimme für die Verteilung der Gesamtzahl der zu vergebenden Sitze auf die einzelnen Parteien, da die Anzahl von Abgeordneten, die eine Partei in den Bundestag entsenden kann, sich aus dem Verhältnis der auf die Landeslisten der jeweiligen Partei abgegebenen Zweitstimmen ergibt. Deshalb entscheidet die Zweitstimme also über die Stärke der Fraktionen im Deutschen Bundestag.
Den Wahlkreis Nienburg-Schaumburg hatte bei der Bundestagswahl 2009 der SPD-Abgeordnete Sebastian Edathy mit 41,4 Prozent der Stimmen für sich entschieden. Dieses Jahr tritt er wieder an, sein Herausforderer von der CDU ist Maik Beermann. Beide haben die besten Chancen, den Wahlkreis für sich zu gewinnen. Daneben haben sich fünf weitere Kandidaten im Wahlkreis aufstellen lassen. Bei der Bundestagswahl 2009 lag die SPD im Wahlkreis Nienburg II - Schaumburg bei den Zweitstimmen mit 33 Prozent knapp vor der CDU mit 32,2 Prozent. Die FDP sicherte sich 12,5 Prozent der Zweitstimmen, die Grünen 9,7. Die Linke landete bei 7,6 Prozent, auf die sonstigen Parteien entfielen insgesamt 5 Prozent.
Nach Schließung der Wahllokale am Sonntag um 18 Uhr werden in den Städten, Samtgemeinden und Gemeinden die Stimmen durch ehrenamtliche Wahlhelfer ausgezählt. Sobald die Ergebnis-Meldungen aus den Gemeinden des Wahlkreises 40 eingegangen und verarbeitet sind, werden sie auf der Seite des Landkreises (www.schaumburg.de) bereitgestellt. Foto: mh