Die Enttäuschung stand den Verantwortlichen im Gesicht geschrieben. Jugendwart Patrick Rieck hatte mit seiner Gruppe einen Spieleparcours aufgebaut. Ortsbrandmeister Andreas Kölle ließ die Einsatzfahrzeuge aufreihen.
Sogar eine ganz realistische Übung sollte es geben. Doch auch das fiel mangels Publikum aus.
Über die Gründe des geringen Interesses gibt es schon Theorien. Ganztagsschule und andere Vereinsangebote reduzieren die notwendige Freizeit der Heranwachsenden. Ortsbrandmeister Andreas Kölle gibt auch der Fußballweltmeisterschaft eine Mitschuld: „Die wollen jetzt alle kicken.” Und wenn dann noch schulische Leistungen nachlassen, seien Beschränkungen durch die Eltern vorprogrammiert, weiß Rieck aus eigenen Erfahrungen. Dabei legt darauf der Jugendwart wie schon seine Vorgänger ein besonderes Augenmerk: „Wir sprechen mit den Betroffenen, wenn es in der Schule nicht mehr richtig klappt.” Rieck und Kölle hoffen nun auf den Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Denn die Kinderfeuerwehr „Löschbande” zählt immerhin 27 Mitglieder, von denen einige im nächsten Jahr wechseln können.
Der neunjährige Raphael wollte so lange nicht warten: Er gehört neuerdings beiden Gruppen an und konnte beim „Tag der offenen Tür” eine ganze Menge lernen. Dass sich übrigens Ganztagsschule und Feuerwehr-Gruppenstunden durchaus miteinander vereinbaren lassen, könnten sich Interessierte von Michelle erzählen lassen. Für die Zwölfjährige ist der Übungsdienst nach dem Unterricht eine Selbstverständlichkeit. Foto: al