Einen Nachmittag lang waren die Sorgen um leerstehende Läden oder Gerüchte über angebliche Querelen im Vorstand des Rodenberger Gewerbevereins absolut vergessen: Der „Altweibersommer” zeigte den ganzen Charme des kleinen Städtchens.
Das ahnte Aktivkreis-Vorsitzende Gabriele Schlüter bereits am Vortag: „Wir haben alles bestens vorbereitet, und auch das Wetter spielt mit.”
Am Ende der Großveranstaltung gab es denn auch tüchtig Lob für die Organisatoren: „Wirklich eine tolle Zusammenarbeit” sei es gewesen, freute sich Textilhändlerin Carola Grohs vor Hunderten von Zuschauern, die auf Sitz- und Stehplätzen den Verlauf der „by Caro”-Modenschau nicht hatten verpassen wollen. Etliche von ihnen waren zuvor zu Ständen und durch die Geschäfte flaniert: Der „Rodenberger Familien-Einkaufssonntag” trug seinen Namen durchaus zu Recht.
Zwischendurch durfte gestaunt werden. Zum Beispiel über Modellschiffe, die mitten auf der Straße ihre Runden durch ein großes Wasserbecken drehten. Der Apelerner Traktorenclub war mit einer ganzen Reihe betagter Schlepper und seinem „mobilen Vereinsheim” angerollt: Der alte Bauwagen ist soeben ansehnlich restauriert worden.
Hoch auf der von Kindern begeistert genutzten Hüpfburg bot ein buntbemalter „Käfer” zufälligen Kontrast zu einer alten Hausinschrift. Und natürlich durfte die örtliche Jugendrotkreuz-Gruppe mit ihrem Spieleparcours nicht fehlen.
Aufmerksam registriert wurden die vielen herbstlichen Dekorationen im Straßenbild: Vom alten Reisekoffer über Kürbisse und Strohballen war alles dabei. Vor der Deisterbuchhandlung blieben Ratefreunde gern stehen: Ein bis an den Rand gefüllter Behälter verlangte kühne Schätzungen, wie viele Maiskörner er wohl beinhalte. Buchhändler Lars Pasucha bot sogar Hilfestellung mit einem kleinen Glas, in dem sich zum Vergleich bereits 400 der gelben Mini-Früchte befanden: „Den großen Inhalt habe ich auch noch nicht gezählt.” Das geschieht in diesen Tagen, um die Gewinner seiner Aktion zu ermitteln.
Unterdessen freute sich Moderator Tobias Komossa auf der großen Show-Bühne über den frühen Ausverkauf aller Tombolalose. Etliche von der örtlichen Geschäftswelt gestiftete Preise warteten auf neue Besitzer. Aber zuvor galt das größere Interesse den Darbietungen: Taekwondoka stellten ihren Sport vor; Kinder von „Marks Tanzschule” zeigten ihr Können. Und als das Fanfaren- und Majorettencorps nach mehreren Platzkonzerten abmarschierte, bewies die Modenschau, dass keine langen Fahrten in Einkaufsstädte der Umgebung notwendig sind: Aktuelle Trends in Textilien sind auch hier erhältlich. Sogar für Kinder: Daran ließen die Nachwuchsmodels Sophie (10), Amelie (6), Noah (6) und Jerry (4) keinen Zweifel.
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