Am Mittwoch wurden rund um den Ort des grausigen Geschehens und zu dessen gleicher Uhrzeit Flugblätter verteilt und plakatiert. „Wir haben bewusst diesen Zeitpunkt gewählt, weil es vielleicht Passanten gibt, die in der Vorwoche exakt in der Nähe des Hauses unterwegs waren”, erläuterte Bergmann den Einsatz. Die Schreiben gingen auch in die in direkter Nähe haltenden Linienbusse sowie zu dort wartenden Fahrgästen. Der Erfolg der Aktion wurde wiederum ebenso wenig kommentiert wie alle bisherigen Ermittlungen. Nur so viel: „Wir gehen selbst vermeintlichen Kleinigkeiten nach”, beteuerte der Sprecher. Aktuell hätte es wiederum mehrere Zeugen gegeben, deren Beobachtungen zeitnah ausgewertet würden: Die in Stadthagen angesiedelte Mordkommission setze ihre Arbeit selbst über das Wochenende ununterbrochen fort. Sie ist unter der Rufnummer 05721/4004 133 jederzeit ebenso für weitere zweckdienliche Hinweise dankbar wie jede andere Polizeidienststelle. Im begründeten Fall würden diese vertraulich behandelt. Warum der Zeugenaufruf via Flugblätter erst eine Woche nach der Tat erfolgte, begründete Bergmann mit den ersten fieberhaften Anstrengungen seiner Kollegen. Diese hätten regelrecht „Klinken geputzt”, indem sie bei Geschäften, Nachbarn und anderen Beteiligten Informationen einholten, die für die Rekonstruktion des Geschehens von Bedeutung sein könnten. Zugleich wiederholte er erneut die Standardaussage, dass „in alle Richtungen ermittelt” werde: „Wir schließen überhaupt nichts aus und prüfen auch mögliche Übereinstimmungen mit vergleichbaren Taten.” Zu den näheren Umständen von Tod und Tat schweigt die Polizei aber weiterhin. „Von uns haben die die Informationen nicht”, betont Bergmann zu Meldungen anderer Medien, nach denen Ines K. „gewürgt und erschlagen” worden sei. Hierzu gebe es auch künftig keine Aussage. Auch nicht zu den unverändert anhaltenden Gerüchten, die im Flecken kursieren. Dennoch würden die ermittelnden Beamten sie sehr genau registrieren und den Wahrheitsgehalt untersuchen. Für die hiesigen Einwohner bleibt der Mord unverändert das wichtigste Gesprächsthema. Und sie nehmen Anteil an dem tragischen Geschehen in ihrer Nachbarschaft: Die Menge der Blumen, Kerzen und kleinen Gaben vor dem Haus Carl-Sasse-Straße 2 hat weiter zugenommen. Foto: al