RODENBERG (jl). Mehr als 500 Nachwuchslöscher sind am Sonntag auf dem Rodenberger Sportplatz mächtig ins Schwitzen gekommen – und das nicht nur, weil es um den Kreismeistertitel ging. Den holte sich überraschenderweise Pollhagen und nicht der bisherige Dauer-Kreismeister Möllenbeck, der sich mit dem vierten Rang als beste Platzierung zufrieden geben musste. Ebenfalls aufs Treppchen schafften es Mannschaften aus Hattendorf und Rodenberg. Die Gruppen aus den Jugendwehren in Schaumburg mussten sich bei mehr als 30 Grad in der prallen Sonne im Simulieren eines Löschangriffs – allerdings ohne Wasser – und beim Staffellauf messen. Bis auf vereinzeltes Kreislaufversagen gab es laut Jannik Bade, der sich bei der Kreis-Jugendfeuerwehr um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert, aber keine Probleme. Allerdings sorgten die hochsommerlichen Temperaturen über das Himmelfahrts-Wochenende wohl auch dafür, dass von den 64 gemeldeten Gruppen nur 57 starteten. Zudem hätte es unglücklicherweise kreisfeuerwehrinterne Terminüberschneidungen gegeben. Kurzerhand entschied man sich dazu, die Teilnehmer von der Jackenpflicht zu befreien. Gegen Schweißperlen auf der Stirn, als sie etwa Schläuche ausrollen und verbinden, über Hindernisse klettern, durch Tunnel krabbeln und über fiktive Wassergräben springen mussten, half dies aber auch nur bedingt. Für jeden Fehler wurden Punkte abgezogen – ebenso für jede Sekunde, die die Jugendlichen beim Knoten an der letzten Station benötigten. Sportlich und noch schweißtreibender wurde es beim anschließenden Staffellauf, bei dem es ebenfalls galt, Feuerwehraufgaben zu lösen. Wer hier geschickt und zugleich schnell war, konnte Punkte wettmachen. „Es geht hier um Sportlichkeit, Teamgeist und Feuerwehrtechnik”, fasste Bade zusammen. Jüngere und Ältere – die Spanne reicht von 10 bis 18 Jahren – müssten an einem Strang ziehen und zeigten auch, dass sie das können. Zudem nähmen seit Jahren auch junge Menschen mit Handicap an den Kreiswettbewerben teil, diesmal war es ein Rollstuhlfahrer. Spannend blieb es bis zum Schluss, da es anders als beim Fußball kein Zwischenergebnis gibt. „Man weiß seine eigene Zeit, aber man erfährt nichts von der Fehlerbesprechung der anderen”, betonte Wettbewerbsleiter Marcus Schmid. Am Ende stand fest: Die Pollhäger haben sich mit ihrer dritten Mannschaft und 1.421 Punkten den Sieg geholt. Qualifiziert für den Bezirksentscheid Mitte Juni in Bad Pyrmont haben sich neben einem weiteren Team aus Pollhagen auch Gruppen aus Hattendorf, Rodenberg, Riehe, Heuerßen und Lauenau. Und auch die Möllenbecker sind mit zwei Teams eine Runde weiter. Obgleich die Löschangriffe Trockenübungen blieben, gab es dennoch eine Abkühlung. Alle Wettbewerbsteilnehmer erhielten freien Eintritt ins benachbarte Freibad. Foto: jl