ALTENHAGEN II (al). Differenzen bei der Frage, ob sich Altenhagen II durch ein kleines Baugebiet erweitern soll, haben das Dorf am Rand des Deisters in den Blick von Studenten der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe gelenkt. Deren Professorin Kathrin Volk, die selbst im Ort wohnt, gewann knapp zwei Dutzend Teilnehmer mit aufmerksamem und kritischem Blick auf lokale Gegebenheiten. Vom Standort Kesselhaus in Lauenau erfolgte eine buchstäbliche Annäherung an das Dorf bei einer Nacht- und einer Tageswanderung. Die Gruppe sammelte Eindrücke zu Fassadenstruktur, Bodenversiegelung, Bäumen, Orientierungspunkten in der Landschaft, Vorgartenstrukturen, Bänken, Geruch und Gefühl. „Entdecker à la Humboldt”, sollten sie nach Ansicht Volks sein; unvoreingenommen und dennoch kritisch. Am Ende des dreitägigen Aufenthalts erläuterten sie die gewonnenen Erkenntnisse. Mit Modelliermasse hatten sie bauliche Details konserviert, den Fernmeldeturm auf dem Deister als Landmarke dokumentiert und überrascht festgestellt, dass die vorwiegend kleinflächigen Vorgärten in Altenhagen II viel lebendiger gestaltet seien als die eher großzügig bemessenen Hofanlagen in Messenkamp. Am liebsten hätten sie die eine oder andere Ruhebank anders ausgerichtet, um den Blick in die Landschaft noch attraktiver zu machen. Lob fanden in diesem Zusammenhang die „Mitfahrbänke”, auch wenn der zuhörende Bürgermeister Frank Witte einräumen musste, dass sich die damit verbundene Erwartung bislang wenig erfüllt habe. Die eingefangenen ländlichen „Düfte” reichten von der Gülle über feuchte Erde bis hin zu Tieren, Blumen und Kräutern. Zu guter Letzt stand beim Stichwort „Gefühl” fast eine kleine Liebeserklärung an das hiesige Gebiet mit den Stichworten Weite, Einheit, Vielfalt und Gemeinschaftssinn. „Ein solches Gebiet muss vorsichtig städtebaulich entwickelt werden”, kommentierte Kathrin Volk die vorherigen Ausführungen. Vom 22. bis 24. November zeigt sie hierzu in einem weiteren Workshop mit Studenten der Technischen Hochschule Köln Lösungsmöglichkeiten auf. Eine öffentliche Präsentation erfolgt am Sonntag, 24. November, von 10 bis 12 Uhr im Lauenauer Kesselhaus. Foto: al