Speed Dating für den richtigen Schulpaten | Schaumburger Wochenblatt

01.02.2024 14:46

Speed Dating für den richtigen Schulpaten

Philipp Held und Eike Blohm stellen zusammen mit Alexander Beyer, Lisanne Thoke und Hedi Blaume das neue Lernkonzept „Cool Flex“ in den Beruflichen Gymnasien an der BBS vor. (Foto: ste)
Philipp Held und Eike Blohm stellen zusammen mit Alexander Beyer, Lisanne Thoke und Hedi Blaume das neue Lernkonzept „Cool Flex“ in den Beruflichen Gymnasien an der BBS vor. (Foto: ste)
Philipp Held und Eike Blohm stellen zusammen mit Alexander Beyer, Lisanne Thoke und Hedi Blaume das neue Lernkonzept „Cool Flex“ in den Beruflichen Gymnasien an der BBS vor. (Foto: ste)
Philipp Held und Eike Blohm stellen zusammen mit Alexander Beyer, Lisanne Thoke und Hedi Blaume das neue Lernkonzept „Cool Flex“ in den Beruflichen Gymnasien an der BBS vor. (Foto: ste)
Philipp Held und Eike Blohm stellen zusammen mit Alexander Beyer, Lisanne Thoke und Hedi Blaume das neue Lernkonzept „Cool Flex“ in den Beruflichen Gymnasien an der BBS vor. (Foto: ste)

Es sind die vier Bausteine des „Cool Flex Konzept“ des Beruflichen Gymnasium an der Berufsbildenden Schule Rinteln (BBS), die das Konzept bundesweit so einzigartig machen. Wie Puzzelteile fassen die vier Bausteine ineinander und machen Schule damit flexibler.

Das „Cool Konzept”

Baustein eins ist das „Cool Konzept“: Es setzt auf kleine Gruppen mit mehr räumlichen Freiheiten. Dabei können sich die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler (SuS) an den Gruppenarbeiten selbst neigungsorientiert und nach persönlichen Vorlieben zusammenfinden.

Das „iPad Konzept”

Baustein zwei ist das „iPad Konzept“. Ziel war es hierbei, flächendeckend bei allen SuS auf den Einsatz von digitalen Medien zu setzen, statt auf Kreidetafeln und Übersichtskarten beim Weltatlas. Besonders während der Coronazeit stellte sich heraus, dass der frühzeitige Einsatz digitaler Medien in der BBS ein Vorteil war, auf dem man aufbauen konnte. Das digitale Konzept mit Arbeitsaufträgen und klaren Abgabeterminen hat sich etabliert.

Das „Gleitzeit Konzept”

Dritter Baustein des Konzeptes ist das „Gleitzeit Konzept“. Eigenständig und flexibel können die SuS entscheiden, wann ihr Schultag beginnt und endet. Wie der Bildungsleiter des Beruflichen Gymnasium, Philipp Held, erläutert, sei es wissenschaftlich erwiesen, dass der Schlaf bei jungen Menschen anders gestalte als bei älteren. Das Flächeneinzugsgebiet des Beruflichen Gymnasium stelle einige der SuS zudem vor die Herausforderung, lange Anfahrtzeiten zur Schule zu haben. Wenn die dann noch am Abend zuvor in ihren Nebenjobs im Einzelhandel oder in der Gastro lange arbeiten mussten, ist Müdigkeit am Morgen vorprogrammiert. Deshalb kann man seinen Unterrichtstag entweder um 7.50 Uhr zur ersten Stunden oder erst um 8.40 Uhr zur zweiten Stunde starten. Spätstarter müssen dann aber am Schulende eine Stunde länger bleiben. Der Stundennachweis erfolgt über individualisierte Lehrerstempel in einer Anwesenheitsmappe. Die erste Stunde gestaltet sich dann bunt. Neben frei zu wählenden Räumlichkeiten im Untergeschoss, in denen man einzeln oder in Gruppen arbeiten kann, werden auch Mathe- und Englisch-Workshops angeboten, genauso wie beispielsweise Gitarre lernen und Förderkurse. Die Workshops werden zum Teil von SuS oder auch von Lehrkräften angeboten.

Das „Patenkonzept”

Baustein vier des Konzeptes ist das „Patenkonzept“. Beim Speed Dating finden sich die richtigen Paten mit den richtigen Hilfesuchenden. Das alles findet natürlich freiwillig statt. Bei den Patenschaften unterstützen die SuS der zwölften Klassen die der elften und helfen dabei zum Beispiel bei der Wahl der Leistungskurse und vieles mehr. Die SuS der 13. Klassen unterstützen die der zwölften, unter anderem schon bei Prüfungsvorbereitungen. Das Konzept trägt sich durch „Lernen durch tragende Beziehungen“, so Eike Blohm, Abteilungsleiter des Beruflichen Gymnasium. Damit auch der 13. Jahrgang Hilfe erhält, stehen Lehrkräfte als Paten zur Verfügung. Sie helfen unter anderem beim Umgang mit Stress und bei den Abi-Vorbereitungen. Und das Patenkonzept ist beliebt. Schon kurz nach der Vorstellung in der Schule gab es mehr freiwillige Paten als hilfesuchende SuS. Held und Blohm erläuterten in einem Pressegespräch, dass das vierteilige Konzept bundesweit einzigartig sei und damit ein Leuchtturmprojekt für den Landkreis Schaumburg. Bedient hat sich die Schule an Konzepten aus Österreich und den Niederlanden, dies aber schulspezifisch für die BBS weiterentwickelt.

Kompetenzen für Arbeitsmarkt fördern

Fördern will die Schule damit auch Kompetenzen, die im Arbeitsmarkt gefordert sind wie Flexibilität und Eigenverantwortlichkeit. Die begleitenden SuS aus den Jahrgängen elf und zwölf, Alexander Beyer, Lisanne Thoke und Hedi Blaume, sind begeistert von dem Konzept, da sie so mehr Freizeiten, Flexibilität und eine gute Kommunikation untereinander im Schulalltag verbinden können. Im Beruflichen Gymnasium werden 290 SuS (stark steigende Tendenz) beschult. Waren die Jahrgänge vier- bis fünfzügig, sind sie in diesem Jahr bereits siebenzügig. Ein Informationsabend zum Angebot der Berufsbildenden Schulen Rinteln, Berufliches Gymnasium, findet am 7. Februar um 17.30 Uhr in einer Hybridveranstaltung (BBS Dauestraße oder online) statt. Infos dazu unter www.bbs-rinteln.de.


Von Weichert, Sonja/Stephan
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