(Vehlen) | Schaumburger Wochenblatt

Chefarzt Professor Dr. Michael Jagodzinski, Chefarzt der Fachabteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie. (Foto: privat)

Knorpelschaden – wie kann ich mein Gelenk erhalten?

In Kooperation mit der Volkshochschule Schaumburg informieren am Mittwoch, dem 15. Mai, um 18 Uhr, der Chefarzt der Fachabteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, Professor Dr. Michael Jagodzinski, gemeinsam mit Oberarzt Majed Ayesh umfassend zu den Themen Knorpelschäden und Gelenkerhaltung.
Die Krankenhausbetriebsleitung und weitere Mitarbeiter des Klinikums Schaumburg setzen beim Protesttag in Hannover ein Zeichen. (Foto: Borchers, Bastian)

„Inflationsausgleich dringend nötig”

Die Lage sei so kritisch, dass es gelte, unkontrollierte Krankenhausinsolvenzen und Versorgungsverschlechterungen abzuwenden sowie eine „sofortige Beseitigung der strukturellen Unterfinanzierung der deutschen Krankenhäuser einzufordern“, so die DKG. „Einer Forderung, der auch wir uns als AGAPLESION gAG anschließen. Die Reformdiskussionen des derzeit amtierenden Gesundheitsministers Lauterbach haben bereits zu schwerwiegenden und irreversiblen Eingriffen in die bislang hervorragende Gesundheitsversorgung in Deutschland geführt. Nichts weniger als die medizinische und pflegerische Qualität sowie der freie Zugang zur Gesundheitsversorgung, möglichst schnelle Behandlungstermine und die Freiheit selbst eine Einrichtung auszuwählen, stehen auf dem Spiel“, mahnt Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender der AGAPLESION gAG in einer Pressemitteilung des AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG. Auch das Haus in Vehlen steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen, wie Geschäftsführerin Diana Fortmann schildert. „Die Entwicklungen im Krankenhaussektor spiegeln sich auch in unserem Klinikum wider und so gelingt leider keine weitere wirtschaftliche Konsolidierung“, betonte sie in der Mitteilung. Gründe hierfür seien unter anderem die gestiegenen Kosten in den meisten Wirtschaftsbereichen des Klinikums. Diese könnten nicht weitergeben werden, da das Klinikum keinen Einfluss auf die gesetzlichen Vorgaben zur Preisbildung habe. „Die Schere zwischen Kosten und Einnahmen wird immer größer. Es muss dringend ein Inflationsausgleich erfolgen“, erklärte Fortmann. Und fügte hinzu: „Deshalb unterstützen wir die von der DKG initiierte Kampagne ‚Alarmstufe ROT: Krankenhäuser in Gefahr‘.“
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Jan-Philipp Beck (SPD) fordert „ein gerechtes Bildungssystem, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und Handicap, in diversen Entfaltungsformen“. (Foto: nh)

Deutliche Forderungen an die Sozialpolitik

Martina Harting, Geschäftsführerin Der Paritätische Schaumburg, leitete, nachdem die Anwesenden aufmerksam den Ausführungen der Diskussionsteilnehmer in Hannover gelauscht hatten, an die Landtagskandidaten über. Dr. Imke Hennemann-Kreikenbohm, Landtagskandidatin der Grünen, forderte, dass der Härtefallfonds schnell und in der Fläche umgesetzt werde.“ Auch im Bereich der Rettungsschirme muss viel passieren“. In Schaumburg habe die Kreistagsfraktion der Grünen bereits einiges in dieser Sache auf den Weg bringen können. Weiter müsse auch künftig der ÖPNV zu einem günstigen Tarif, ähnlich des 9-Euro-Tickets, angeboten werden, denn auch Mobilität sei ein Baustein gesellschaftlicher Teilhabe. Die erneut kandidierende Landtagsabgeordnete Colette Tiemann (CDU) beklagte „weiße Flecken in der Pflegeversorgung“. Sie selbst habe als pflegende Angehörige die Erfahrung vielfältiger Beeinträchtigungen gemacht. In Zusammenspiel mit Berufstätigkeit sei der Alltag für involvierte Angehörige fast nicht leistbar. „Wir müssen eine parteiübergreifende Sensibilität in diesem Thema fordern“, so Tiemann. Jan-Philipp Beck, Landtagskandidat der SPD, sieht vor allen Dingen in der sozialen Sicherheit der Bevölkerung in Anbetracht steigender Preise und Energiekosten als eines der künftigen Kernthemen an. „Notlagen müssen abgefedert werden, das geht nur mit einem aktiven Sozialstaat und engagierten Wohlfahrtsverbänden“, so Beck. Zudem sei für den Landkreis Schaumburg wichtig, die Teilhabechancen bereits in der Kita zu betrachten. Beck fordert „ein gerechtes Bildungssystem, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und Handicap, in diversen Entfaltungsformen“. Das Thema Inklusion treibe die SPD um, vor allen Dingen in Schaumburg gebe es exemplarische Projekte, die den Schritt „in die richtige Richtung“ gewagt hätten und Selbstständigkeit fördern und fordern. Die Digitalisierung könne als Chance gesehen werden, Pflege und Innovationen voranzutreiben, ein gutes Beispiel hierfür sei das Living-Care-Lab in Stadthagen. „Eine stabile Gesellschaft ist weniger anfällig für Demokratiefeinde. Dann können wir auch zuversichtlich sein, dass antidemokratische Kräfte nicht in den Landtag einziehen“. Annette Lüneburg, Geschäftsführerin Paritätische Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland (PLSW), berichtet von bürokratischen Hindernisse in der Realisierung des Projektes in der alten Post in Stadthagen und Erfahrungen mit Eltern, die bei Auffälligkeiten der Kinder oft nicht wagen, die „Hürde zu nehmen, integrative Angebot in Anspruch zu nehmen“. Da müsse man hinschauen, anpacken und früh Eingliederungshilfe leisten. Robin-Pascal Stalica, Landtagskandidat der FDP, konstatiert: „Die Situation in der Pflege ist nicht richtig – zu viel Arbeit für ein niedriges Gehalt und zu wenig Wertschätzung“. Auch in der Jugendarbeit sieht er Nachholbedarf: „Die Jugendlichen dürfen nicht ungehört und alleine bleiben“. Karsten Becker, amtierender, jedoch nicht erneut antretender Landtagsabgeordneter der SPD, prophezeit, dass „noch mehr Themen auf uns zukommen werden“. Der Wohnungsmangel mache den Wohnungswechsel im Alter schwierig; der Markt regele dies nicht wie erwartet von alleine. „Es gibt Nischen, die der Markt nicht abdecken wird“. Hier müsse angesetzt werden. Heidemarie Hanauske, Geschäftsführerin AWO Kreisverband Schaumburg, warnte davor, „dass der Kürzungshammer nicht bei der sozialen Arbeit ansetzt“. Unter anderem seien in der Unterstützung Geflüchteter Kürzungen geplant, sodass künftig gewisse Beratungsangebote nicht mehr vorgehalten werden können. „Eigentlich bräuchten wir mehr, nicht weniger“. Die Politik solle dies bedenken, im Sinne aller Wohlfahrtsverbände. Martina Harting schlug vor, der Fachkräftemangel mit der Integration Geflüchteter zu verknüpfen. Auch Tiemann habe sich „immer die Frage gestellt, warum die Hürden so hoch sind, Fähigkeiten und Fertigkeiten ausländischer Menschen anzuerkennen“. Ein weniger bürokratisches System der Berufsanerkennung müsse etabliert werden. „Wir müssen die Hürden senken für Menschen aus dem Ausland, oder aber Personen mit Beeinträchtigungen. Dafür brauchen wir ein Umdenken – wer Integration will, der macht es passend“, so das Resümee Tiemanns. Im anschließenden Ideenaustausch und Brainstorming zu den zehn sozialpolitischen Forderungen schloss die Veranstaltung ab. Die Forderungen im Detail sind nachzulesen unter www.paritaetischer.de/sozialbleiben. Foto:nh
Beim zweiten Versuch hats geklappt (Foto: jh)

Beim zweiten Versuch hats geklappt

„Herzlich Willkommen zu diesem zweiten Versuch dieser Eröffnung.” Mit diesen Worten hat Dr. Achim Rogge als Sprecher des Geschäftsführung des Agaplesion ev. Klinikum Schaumburg die gut 250 geladenen Gäste zur Einweihungsfeier begrüßt. Das Sturmtief „Friederike” sorgte dafür, dass der erste Termin verschoben werden musste. Bei bestem Maiwetter begrüßen nun Dr. Carola Reimann, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Dr. Horneber, Vorstandsvorsitzender der Agaplesion gAG, Landrat Jörg Farr und Jürgen Johannesdotter von der Stiftung Bethel die Gäste und hießen das neue Klinikum im Landkreis willkommen. Als viertgrößter deutscher Gesundheitskonzern versorgen 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agaplesion gAG deutschlandweit in 24 Krankenhäusern Patienten auf qualitativ hohem Niveau, mit Empathie, in attraktiven und angemessenen Gebäuden und mit innovativer, moderner Technik in Pflege und Medizin. „Ein solches Krankenhaus ist hier in Vehlen nach dreieinhalb Jahren Bauzeit entstanden und ich freue mich sehr, es nun einweihen zu dürfen”, betont Vorstandsvorsitzender Dr. Horneber. „Durch unseren deutschlandweit wegweisenden Zusammenschluss kann nun ein deutlich größeres medizinisches Leistungsspektrum auf hohem Niveau wohnortnah auf einer Gesamtbruttogeschossfläche von 45.000 Quadratmetern angeboten werden. Zukünftig werden hier in dem 437-Betten umfassenden Haus über 20.000 Patienten stationär und mehr als 40.000 ambulant versorgt werden können.” Möglich geworden ist dies durch die Investitionsförderung des Landes Niedersachsen. Mit 95 Million Euro unterstützte das Land das 140 Million Euro teure Bauvorhaben. Im Mittelpunkt stünden hier täglich die Patienten in ihrer spezifischen Situation, es gelte sie ganzheitlich zu heilen und zu pflegen, wie es bereits seit über 150 Jahren in Bückeburg und Rinteln und seit über 80 Jahren in Stadthagen getan wurde, so Dr. Horneber.
Mit Gummistiefeln zum Auto gelaufen (Foto: wa)

Mit Gummistiefeln zum Auto gelaufen

Das war ein großes Abenteuer für alle: „Die Kinder hatten viel Spaß mit der Baustelle vor der Haustür und haben sich mit den Bauarbeitern angefreundet”, berichtet Rebecca Mevert, Anwohnerin der Parkstraße. Gemeinsam mit Helga Sieg, ebenfalls Parkstraße, feierte sie mit Anwohnern, Vertretern aus Politik und Baufirmen die offizielle Einweihung des sanierten Straßenabschnittes am Weidkamp und der komplett sanierten Parkstraße. Das Projekt konnte durch die große Unterstützung des Ingenieurs Volker Wehmeyer und dem Ingenieurbüro Kirchner, im Rahmen eines Antrages zur Dorferneuerung an das Land Niedersachsen, realisiert werden. „Räumlich gesehen war dies das bis jetzt größte Projekt der Dorferneuerung Vehlens”, erklärte Bürgermeister Oliver Schäfer. Besonderes Augenmerk lag auf den neugestalteten Park- und Randstreifen. Die Neugestaltung soll zudem die Autofahrer optisch abbremsen, die verkehrsberuhigte Zone wurde durch die verwendeten Baustoffe betont. „Das sieht schon schick aus, ich hoffe, dass hier jetzt nicht mehr so schnell gefahren wird”, sagte Helga Sieg. Nachdem die Bauarbeiten bereits im September 2016 begonnen hatten, musste im nahenden Winter so einiges ausgehalten werden: „Wir sind zwei Wochen lang mit Gummistiefeln zum Auto gelaufen. Wir mussten ja in der Zeit woanders parken. Am Auto haben wir unsere Schuhe dann wieder gewechselt”, berichtet Rebecca Mevert. Umso schöner, dass die Sanierung nun abgeschlossen ist und mit einer kleinen Feier organisiert von der Ortsfeuerwehr Vehlen begossen wurde. „Vielleicht ist das ja ein kleiner Anstoß für die Wiederbelebung eines Straßenfestes”, sagte Schäfer. Zur Dorferneuerung Vehlens gehören aktuell auch noch die Projekte Dorfmitte mit Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehr samt Buseinstieg. Foto: wa
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