Quasi überfallen worden war der niedersächsische Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, Andreas Philippi (SPD) von der Landtagsabgeordneten Colette Tiemann (CDU), berichtete der Minister augenzwinkernd während seines Besuches in Stadthagen. Er könne sich aber schlimmere Überfälle vorstellen. Der Grund für seinen Besuch in der Niedernstraße war die Eröffnung des Präventionszentrums Schaumburg in den Räumen der früheren Stadt.Krämerei. Die Förderung für das städtische „Living Care Lab“ war ausgelaufen.
Verein gegründet
Damit das Erfolgsmodell nicht sang- und klanglos von der Bildfläche verschwindet, waren Thomas Bade und Melanie Bargemann auf die Idee gekommen, gemeinsam mit weiteren Förderern einen Verein zu gründen. Auch zukünftig sollten die Räume als Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger dienen und Produkte sowie Leistungen von Akteuren der Medizin, der medizinischen Therapien und den pflegerischen Berufen vorstellen. Diese Möglichkeit bestand zuvor bereits in der Niedernstraße 50 im Rahmen des Projektes „Stadthagen.Gesunde.Stadt.Für.Alle“. Da auch die Landesförderung Ende des Jahres ausläuft, wurde eine gemeinnützige Gesellschaft (GGmbh) gegründet, als deren Geschäftsführerin Melanie Bargemann fungiert. Gesundheitsminister Philippi, selbst Arzt, betonte mit einem Hinweis auf das Sozialgesetzbuch V (SGB V), wie wichtig Gesundheit für den Menschen sei.: Gesundheit ist das höchste Gut, das wir haben!“
Das SGB V fordert Gesundheitszuträglichkeit der Umgebung
Die dort geforderte Gesundheitsförderung sei genau das, was hier in Stadthagen getan würde. Gemeinsam mit Professor Dr. Axel Haverich, ehemaliger Herzchirurg an der MHH, schilderte D, Andreas Philippi anhand verschiedener Beispiele, wie entscheidend Gesundheitsprävention für den Menschen ist. Axel Haverich, Schirmherr des Präventionszentrums, berichtete über Untersuchungen, die belegen, dass Kinder, die sich mehr bewegen und Sport machen, besser lernen können und gemäß einer spanischen Untersuchung zehn Prozent schlauer seien, als Kinder ohne Bewegung. Philippi ergänzte mit dem positiven Beispiel der „Daily Mile“, im Kindergartenalter einen Kilometer zu Fuß zurück zu legen.
Gesundheits-Profi Lars Jessen aus Dänemark
Aus Dänemark war Lars Jessen angereist, selbst überzeugter Gesellschafter der gGmbH, und schilderte, wie im Nachbarland die Gesundheitsprävention in Pflegesituationen integriert wird. Neben der Ausstellung von medizinischen Produkten und der Vorstellung von pflegerischen Leistungen, sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich aktiv im Präventionszentrum zu betätigen, motivierte Melanie Bargemann zum Ende der Veranstaltung. Mit einem sportlichen Zweikampf im Ball-Dart-Werfen an der interaktiven Spielwand, probierten Dr. Andreas Philippi und Professor Dr. Axel Haverich eine der zahlreichen Möglichkeiten aus. Mit einem knappen Vorsprung gewann der Minister. Wer die Wand selbst einmal ausprobieren möchte, kann dies während der Öffnungszeiten, dienstags und donnerstags von 9 bis 17 Uhr tun.