Mit einem Bilanzergebnis von rund acht Millionen Euro könne die Bank natürlich Rücklagen bilden, diese müssen jetzt eben zu einem größeren Teil als sonst für die Risikoabdeckung verwandt werden. Die Regulierungsvorgaben bereiten dem Sparkassenvorstand etwas Sorgenfalten, ansonsten konnten Hahne und seine Vorstandskollegen Günther Klußmeyer und Rolf Watermann nur positive Nachrichten verkünden. Vor allem im Bauspar-, Versicherungs- und Immobiliengeschäft konnte das herausragende Ergebnis von 2010 fast wieder erreicht werden. Die Bilanzsumme ist um fast zwei Prozent gestiegen. Angesichts globaler Krisen im Bankenwesen steuere die Sparkasse Schaumburg „auf Sicht”, wie Hahne weiter erläuterte.
Rolf Watermann betonte ausdrücklich, dass es für den heimischen Mittelstand in der Region keine Kreditklemme geben würde. Vor allem die Bereitschaft zu Energiesparmaßnahmen habe mit für gute Ergebnisse gesorgt, auch wenn Maßnahmen mehr als in den Vorjahren mit Eigenmitteln finanziert worden sind. Der Druck auf die Preise für Immobilien in Schaumburg habe sich leicht abgeschwächt. „Der Landkreis bleibt aber ein Käufermarkt”, konstatierte Watermann weiter.
Ein „verhaltenes Wachstum” und die Tatsache, dass die Kunden ihr Geld „kurz halten”, stellte Günther Klußmeyer für den Bereich „Geldvermögen” fest. Aufgrund der Zinsunsicherheiten seien kurze und mittlere Laufzeiten bei Einlagen heute stärker nachgefragt. Bei den Rahmenbedingungen sei er grundsätzlich „guter Dinge”, was die weitere Entwicklung dieser Sparte anbelangt.
Die ganzheitliche und strukturierte Beratung der Sparkasse mache dabei den Erfolg gegenüber einer „Ein-Punkt-Strategie” vieler Wettbewerber aus. Durch „Nachhaken” der fachlich qualifizierten Mitarbeiter könne eine wichtige „Nachhaltigkeit” erreicht werden. Mit dem Geschäftsmodell „Nah am Kunden” würde die Sparkasse den Wettbewerb um Einlagen für sich entscheiden.
Weit über 40 Spezialisten würden sich bei der Sparkasse Schaumburg um Fachthemen kümmern. Die rund 300 Berater seien alle in der Lage, die breite Produktpalette versiert zu vertreten. Vor diesem Hintergrund sieht der Vorstand die Kontrollen durch die Bankenaufsicht Banfin eher gelassen, wenn auch nicht ganz ohne Groll. Jeder Berater müsse der Aufsichtsbehörde gemeldet werden.
Im Bereich „Onlinebanking” habe das Unternehmen weiter erhebliche Investitionen getätigt, so Klußmeyer weiter. Die gute Mischung von gut geschulten Mitarbeitern für die Beratungsgespräche und der Ausweitung von „Online- und Mobilbanking” stellt er als wichtigen Baustein für die Zukunftssicherung heraus. „Online und Gesichter”, dass könnten nur die Sparkassen und die Genossenschaftsbanken bieten.
„Die Kunden vertrauen erfolgreich unserem Geschäftsmodell”, ist Vorstandssprecher Hahne überzeugt. Auch in Zukunft soll in Personal, Gebäude und Technik investiert werden. Die nächste große Aufgabe sieht der Vorstand in dem Neubau der Geschäftsstelle in Bückeburg mit einer Investitionssumme von 13,5 Millionen Euro.
Eine Fusion sei nicht in Sicht, bekräftigt Hahne. Die anstehende Zusammenlegung der beiden Volksbanken in Schaumburg findet er „im Prinzip gut” und vergisst nicht zu ergänzen: „Die sind dann aber immer noch kleiner als wir”. Eine leistungsfähige Bank sei für die Region immer gut. Der Wettbewerb zwischen den Banken findet nach seiner Einschätzung ohnehin „Medial” und auf höherer Ebene statt. Ein guter Auftritt im Onlinebereich sei ein wichtiges Schutzschild gegen den Einfluss von Direktbanken. Foto:pd