Mancher Pokalabend sorgt beim Heimverein im Vorhinein für Festtagsstimmung. Nicht so an diesem Mittwoch in Hannover. Zwei Niederlagen in Folge sorgen für gehörigen Frust in Club und Anhang von 96. Das Team ist auf Tabellenplatz fünf abgerutscht. Spitzenreiter Braunschweig ist vorerst enteilt und um den zweiten direkten Aufstiegsplatz balgen sich derzeit ein rundes Dutzend Mannschaften. Gegen Düsseldorf soll nun die Wende eingeleitet werden, eine Mannschaft die aus den letzten drei Partien sieben Punkte holte. Und damit Hannover 96 deutlich übertrifft. Nach der Niederlage gegen das äußerst heimstarke Union Berlin enttäuschten die „Roten” am vergangenen Sonntag beim 1. FC Nürnberg nahezu auf ganzer Linie. Schon nach 21 Minuten lag die Elf von 96-Trainer Daniel Stendel mit 0:2 hinten. Die Mannschaft zeigte sich gegen aggressive und geradlinige Nürnberger defensiv anfällig. Die Abwehrkette kam kaum in die Zweikämpfe. Hannover hatte mehr Ballbesitz, brachte jedoch kaum Schwung in die Offensivbemühungen. Die wenigen Chancen wurden vom Nürnberger Torwart Thorsten Kirschbaum stark vereitelt (Elfmeter von Miiko Albornoz) oder leichtfertig vergeben. Sturmspitze Artur Sobiech entfaltete kaum Wirkung, der ihn ablösenden Martin Harnik machte es anschließend nur wenig besser. Trainer Stendel hatte die offensive Dreierreihe hinter Sobiech mit Edgar Prib und Sebastian Maier auf zwei Positionen neu besetzt. Ebenso wie Felix Klaus entwickelten diese kaum Durchschlagskraft. Gegen Düsseldorf muss nun die Defensive an Stabilität gewinnen und gleichzeitig wieder mehr Tempo und Einfallsreichtum in die Angriffs-Spielzüge. Waldemar Anton fehlt gesperrt. Vielleicht tut dem jungen Talent, das lange Zeit eine gute Rolle spielte, zuletzt aber nachließ, eine kurze Pause sogar gut. Stendel muss jedoch in der Defensive basteln. Weil Manuel Schmiedebach wohl auch gegen Düsseldorf verletzt fehlen wird, dürfte erneut Salif Sané auf seine Position rücken. So kommt er jedoch nicht für die Rolle in der Innenverteidigung neben Stefan Strandberg in Frage. Hier könnte Felipe auflaufen, der diesen Part bereits in Nürnberg in der zweiten Hälfte spielte. Einige Alternativen mehr hat Stendel in der Offensivreihe, allerdings präsentierten sich diese zuletzt fast durch die Bank formschwach. Es hängt vom Gespür des jungen Trainers ab, hier die richtige Formation zusammenzustellen. Und die richtige Ansprache zu finden, um in der Mannschaft wieder konzentrierte Zuversicht zu wecken. Foto: archiv bb